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 Verboten

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Ayla Sherwood

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BeitragThema: Verboten   Verboten I_icon_minitimeFr 13 Aug 2010, 21:39

Verboten - kann Liebe verboten sein?

*-*-*-*

Todesser und Mitglieder des Phönixordens sind so unterschiedlich wie Feuer und Wasser. Es scheint nichts zu geben, was beide miteinander verbindet, außer die immerwährende Feindschaft. Es ist unmöglich, dass Mitglieder beider Organisationen Zuneigung zueinander empfinden. Geschweige denn, dass sie mehr als nur Freundschaft verbindet.

Doch was geschieht, wenn das Unvorstellbare dann doch eintritt? Gefühle sind unaufhaltsam und selten beeinflussbar... können diese Liebenden ein gemeinsames Schicksal finden? Oder entzweien sie sich so schnell, wie sie sich gefunden haben?

*-*-*-*

Teilnehmende: Lucius Malfoy, Ayla Sherwood

Ort: unterschiedlich, wird angegeben

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Ayla Sherwood

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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeFr 13 Aug 2010, 22:00

[Winkelgasse - Eulops Eulenkaufhaus]

Während Schneeflocken langsam ihren Weg zum Boden suchten, war die Winkelgasse beinahe ausgestorben. Viele Hexen und Zauberer empfanden das Wetter als ungemütlich und in typisch englischer Tradition, pflegten viele um diese nachmittägliche Uhrzeit ihren Tee einzunehmen. Eine gute Gelegenheit um auszunutzen, dass man einige der Läden, welche sonst zum Brechen voll waren, nun beinahe leergefegt vorfand.
So bahnte sich die junge Frau ihren Weg, spähte einmal nach links und mal nach rechts, während sie immer wieder ihren Schal näher an ihr Kinn zog, um wenigstens etwas Wärme abzubekommen. Trotz des Wetters hatte Ayla Sherwood gute Laune, welche sich durch kaum etwas vermiesen ließ. Sie hatte beschlossen ihren freien Tag an diesem Ort zu genießen, welcher so viele Erinnerungen barg. Zum ersten Mal war sie nicht hierher gekommen um Schulsachen zu besorgen, und das erste Mal hatte sie Weihnachten nicht in Hogwarts, sondern in ihrer eigenen Wohnung verbracht. Ein merkwürdiges Gefühl der Freiheit, doch die junge Hexe genoss es in vollen Zügen.

Ihr Atem fand in kleinen Dampfwölkchen den Weg aus Mund und Nase, während sie Eulops Eulenkaufhaus betrat. Sie erinnerte sich dumpf, dass ihre Eule Krolock Hunger litt, da er in dem dichten Schnee kaum noch Mäuse zum jagen fand. Außerdem wurde er allmählich alt und es viel ihm schwerer und schwerer sie zu erhaschen.
Sofort als sie eintrat kamen ihr die einen oder anderen Tiergeräusche entgegen, so vernahm sie Eulengeschrei in allen denkbaren Variationen. Hell, heiser, dumpf, grollend…. Zwischendrin hörte man das eine oder andere Tier schachern. Doch Ayla suchte nach keinem neuen Tier – ihr genügte ihr Uhu vollkommen. So schlug sie den Weg Richtung Tierzubehör ein.
Aufmerksam betrachtete sie Regalreihe um Regalreihe, auf ihrer Suche nach dem einen oder anderen interessanten Gegenstand. Das meiste, was ihre Augen erblickten, war viel zu teuer, als dass sie es sich hätte leisten können. Wovon auch? Ihr kleines Gehalt als Auszubildende deckte gerade einmal die Miete für ihre Wohnung und wenn nicht ihr bester Freund Sirius gewesen wäre, so hätte sie sicherlich manchmal nicht mehr ein noch aus gewusst.

Zielstrebig griff sie nach den billigsten Eulenkeksen, welche es gab. Sie wusste genau, dass sie Krolock nicht sonderlich gut schmeckten, doch was blieb ihr anderes übrig? Sie selbst musste auch das beißen, was sie bekam.
Als sie nach der Schachtel griff, machte sich die daneben stehende sofort selbstständig und viel aus dem Regal. Natürlich musste die Verpackung aufplatzen und eine kleine Menge der quadratischen Eulenkekse, verteilte sich auf dem Boden. Leise fluchte Ayla. Das durfte doch nicht wahr sein! Ausgerechnet jetzt…
Sie konnte nur hoffen, dass der Besitzer des Ladens ihr Missgeschick nicht bemerkt hatte und klaubte die herumliegenden Eulenkekse wieder auf. Wenn aufflog, dass sie einige Eulenkekse kaputtgemacht hatte, würde sie den Preis sicherlich ersetzen müssen. Und eine Schachtel kostete eine ganze Galleone… Ayla besaß zwar noch zwei, doch diese würde sie sicherlich noch brauchen… Hastig machte sie sich weiter daran die Kekse aufzusammeln, in der Hoffnung alle würden noch heil sein, denn mit Magie waren sie nicht zu reparieren… schließlich handelte es sich in gewisser Weise um Lebensmittel.
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Lucius Malfoy

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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeFr 13 Aug 2010, 22:10

Ruhig lag die kleine Gasse im Nachmittagslicht, ein Katze streunte zwischen den Mülltonen herum, auf der Suche nach Futter, irgendwo raschelte etwas, vermutlich eine Ratte, die ebenfalls auf Futtersuche war.
Niemand verirrte sich freiwillig hier her, außer er hatte etwas zu verbergen.
Die Sonne tauchte die schmutzige Gasse in ein freundliches Licht, konnte jedoch den Dreck nicht beschönen oder gar den Gestank vertreiben, der hier immer herrschte.
Träge flatterte eine Biene durch die Luft.
Doch mit einem mal quoll Rauch in einer Ecke auf, schwarzer Rauch, der sich materialisierte, schälte sich nach kurzer Zeit eine Gestalt aus dem Rauch, groß gewachsen, blond und ganz in schwarz gekleidet.
Umhüllt war die Gestalt mit einem warmen, schwarzen Umhang, der sich bei jedem Schritt ein Stück öffnete und ein blutrotes Futter preis gab. In den behandschuhten Händen hielt sie einen Stock, dessen Knauf den Kopf einer Schlange mit weit geöffnetem Maul zeigte.
Bei seinem Anblick suchte die Katze fauchend das Weite, doch der junge Mann würdigte ihr keines Blickes, schritt statt dessen aus der Gasse hinaus auf die Straße, die ruhig vor ihm lag.
Langsam, als hätte er unendlich viel Zeit, schlenderte er diese entlang, blieb jedoch dann vor einem herunter gekommenen Gebäude stehen, bei dessen Anblick man nicht vermutete, was in seinem Inneren tatsächlich war.
Von außen sah es aus wie jedes andere Haus in der Straße auch, ginge ein Muggel dort hinein, so fand er sich lediglich in einem alten, verlassenen Haus wieder.
Der junge Mann jedoch war kein Muggel, er war ein Zauberer und als er nun durch die Tür trat, befand er sich in einem großen Raum, angefüllt mit Tischen und Menschen, allesamt Zauberer wie er auch, einige saßen an den Tischen verteilt, wieder andere standen einfach nur herum, ein paar standen an dem langen Thresen.
Kaum einer drehte sich nach dem jungen Mann um, der nun tiefer in den Raum ging und eine Tür am anderen Ende ansteuerte.
Auch das war völlig normal im Tropfenden Kessel. Man kam und blieb eine Weile, oder man kam und ging auf der anderen Seite wieder hinaus.

Kaum war Lucius durch die Tür getreten fand er sich in einem kleinen Hof wieder, der von einer alten Steinmauer umgrenzt wurde. Mit seinem Stock tippte er gegen die Steine, die sich knirschend öffneten und einen Blick auf eine belebte Gasse frei gaben.
Kaum war er hindurch getreten, als sich die Mauer auch schon wieder schloss.
Einen Moment ließ er den Blick durch die Winkelgasse schweifen, wie immer herrschte dort reger Betrieb, war die Gasse voller Hexen und Zauberer, die entweder rasch ihre Einkäufe erledigten oder einfach nur herum schlenderten, ungeachtet der Kälte, die am heutigen Tag herrschte.
Auch Lucius gehörte heute zu denen, die gemächlich durch die Straßen ging, hatte er doch heute Zeit sich einfach einmal treiben zu lassen und nichts zu tun, keine Geschäfte die ihn trieben, besah er sich in aller Ruhe die Auslagen in den Geschäften, bewunderte den neusten Rennbesen, einen Sauberwisch, doch die Zeit, da er einen Besen gebraucht hätte war inzwischen vorbei und fast bedauerte er dies.
Wenn er heute reise, dann entweder mit Flohpulver oder er löste sich einfach in schwarzen Rauch auf und apparierte von einem Ort zum nächsten.
Vielleicht sollte ich einmal so, nur zum Spaß mal wieder fliegen ging ihm durch den Kopf, doch er wusste, das er dies sicher nicht tun würde, ganz davon abgesehen, alleine machte es auch keinen großen Spaß.

Langsam schlenderte er weiter und sah in das Fenster von Eulops Eulenkaufhaus. Ein großer, schwarzer Uhu erregte seine Aufmerksamkeit.
Der Familienkauz war erst vor wenigen Wochen gestorben und bisher war er noch nicht dazu gekommen eine neue Posteule zu besorgen.
Eine Weile betrachtete er den Uhu, der sich nicht darum zu scheren schien ob ihn wer ansah oder nicht. Auf irgend eine Art und Weise imponierte ihm das Tier.
Kurz entschlossen betrat Lucius den Laden.
Im Inneren herrschte ein ohrenbeäubender Lärm und es dauerte, bis der Besitzer kam und nach den Wünschen seines Kunden fragte.
„Dieser Uhu da.“ Lucius deutete auf das Tier.
“Nein, nein, der ist nicht zu verkaufen, der taugt nicht als Posteule.“
„Wie meinen Sie?“
“Nun ja,“ Eulops druckste herum und wand sich sichtlich. “Er hat so seine Mucken. Sehen Sie, Sir, zum einen beißt er und zum andere weigert er sich einfach Nachts zu fliegen.“ Lucius grinste, das war genau ein Tier nach seinem Geschmack.
„Ich nehme ihn trotzdem. Wie viel wollen Sie für ihn?“ Nach einigem Hin und Her war Eulops endlich bereit das Tier zu verkaufen und der junge Malfoy bekam ihn fast schon geschenkt. Aber wer wollte auch schon eine Posteule die biss und sich weigerte in der Nacht zu fliegen?.

Als er jedoch gehen wollte fiel ihm eine junge Frau auf, die am Boden kniete und Eulenkekse auf sammelte. Amüsiert sah er ihr eine Weile zu, bemerkte zu spät den Besitzer, den nun ebenfalls gesehen hatte was geschehen war.
“Hey, das müssen Sie mir aber bezahlen!“ bellte er unfreundlich. Lucius drehte sich um und fixierte den Mann kalt.
„Ich denke, es war sicher keine Absicht, und diese billigen Kekse werden Sie wohl verschmerzen können.“ Seine Stimme war genauso kalt wie sein Blick, lag die Drohung offensichtlich in seinen Worten, blinzelte Eulop ihn verwirrt an und beeilte sich dann zu nicken.
“Aber natürlich, Sir.“ Kleinlaut vor sich hin brummelt zog er sich zurück, Lucius und die junge Frau bleiben alleine und bückte sich der Todesser nun um ihr zu helfen die letzten Kekse ein zu sammeln.
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Ayla Sherwood

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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeFr 13 Aug 2010, 22:35

Nur auf einem Ohr bekam sie mit, dass anscheinend der Besitzer des Ladens ein Verkaufsgespräch führen musste. Anscheinend ging es um irgendeine Eule, doch Ayla war mit wichtigerem beschäftigt, und dass Eulop abgelenkt war konnte ihr nur Recht sein, denn so würde er hoffentlich nicht bemerken, dass sie seine Ware beschädigt hatte. Die junge Hexe war so sehr damit beschäftigt in allen Ecken und Kanten noch Kekse zu suchen, dass sie nicht wahrnahm, sie das Gespräch abebbte und anscheinend der Deal getätigt war. Beinahe war sie fertig damit und wollte schon erleichtert die Schachtel reparieren und wieder zurückstellen, als sie die bellende Stimme des Verkäufers wahrnahm.
“Hey, das müssen Sie mir aber bezahlen!“ Ayla zuckte zusammen, als stünde Professor McGonagall vor ihr und würde ihr eine Standpauke halten. Doch hier ging es nicht um vergessene Hausaufgaben… sondern um Geld.
Trotzig und doch ein wenig eingeschüchtert wollte sich Ayla gerade verteidigen, als ein junger Mann für sie Partei ergriff und Eulop mehr oder weniger hart zurechtwies. Erstaunt sah sie den Unbekannten an. Nein, sie kannte ihn definitiv nicht. Er war groß, seine Haare hatten die Farbe eines eigentümlichen aber zweifellos interessanten Hellblonds und seine Kleidung verriet, dass er wohl mehr Geld besitzen musste, als es Ayla tat. Des weiteren musste er älter als sie sein, denn sie konnte sich nicht entsinnen ihn jemals in Hogwarts gesehen zu haben. Kaum hatte sie ihre Musterung abgeschlossen, war es ihr schon fast peinlich, ihn wahrscheinlich so auffällig angesehen zu haben.

Zu ihrer Überraschung gab der Besitzer sofort kleinbei und wuselte zu einem anderen Kunden am anderen Ende des Ladens um diesen zu beraten, welcher Eulenkäfig am stabilsten war. Erstaunt blickte sie ihm hinterher und schüttelte den Kopf.
Sie hatte nicht gedacht, dass der junge Mann, mit dem sie sich nun alleine im vorderen Teil des Ladens befand, sich weiter mit ihr beschäftigen würde, denn offensichtlich hatte er sein Geschäft getätigt und stellte sich nun als der Käufer der widerspenstigen Eule heraus. Doch kaum, als dass sie ihn mit einem dankbaren aber zurückhaltenden Blick angesehen hatte, bückte er sich um ihr die letzten Kekse einzusammeln.
Die junge Hexe konnte sich ein für sie typisches Grinsen nicht verkneifen.
„Vielen Dank… aber das ist doch wirklich nicht nötig…“
Sie ließ sich ein letztes Mal auf die Knie nieder um nun endgültig alle Kekse einzusammeln. So viel Einsatzbereitschaft hatte sie von einem Fremden nicht erwartet. Och komm schon, Ayla… du hättest wahrscheinlich das gleiche getan.
Sie stellte schließlich die nur noch halbvolle Schachtel Eulenkekse auf den Tresen und wandte sich wiederum dem Fremden zu.
„Okay, damit hab ich wohl schon zwei Gründe mich zu bedanken. Also… Danke! Für’s Aufsammeln und die ‚Rettung’“
Aufrichtig lächelte sie ihn an und machte bei ihrem letzten Wort mit ihren Zeigefingern zwei Gänsefüßchen in die Luft, während sie mit dem Kopf in die Richtung von Eulop nickte. Ein Grinsen fand wiederum den Weg auf ihr Gesicht.

Und was tu ich jetzt um mich zu revanchieren? Spontan würde ich ihn ja auf ne Tasse Kaffee zu Florean einladen… aber woher das Geld nehmen? Innerlich frustriert kam die junge Hexe zu dem Schluss, dass ihr wohl kaum etwas anderes übrig blieb, als es dabei beruhen zu lassen. Eigentlich schade… dachte sie dann doch schelmisch, als sie kurz zu ihm herüber sah. Aber es sollte scheinbar nicht sein.
Glücklicherweise fand eine nettere Verkäuferin den Weg zum Tresen um Ayla die Eulenkekse bezahlen zu lassen, welche sie letztendlich kaufen wollte. Der Sherwood war nicht entgangen, dass der Fremde sie als ‚billig’ bezeichnet hatte…
“Eine Galleone, drei Sickel, bitte. Die Verkäuferin lächelte sie freundlich an, während auf Aylas Gesicht das Grinsen verschwand. Momentmal, aber beim letzten Mal…
„Ahm, Entschuldigung… aber kosten die nicht normalerweise…-“
“Ja, wir mussten die Preise ein wenig erhöhen… also, eine Galleone, drei Sickel, bitte.“
Der Ton der Verkäuferin wurde härter. Ayla sah sie eine Sekunde lang fassungslos an, bis sie sich fing und schließlich zähneknirschend den passenden Betrag aus ihrem Geldbeutel entnahm. Er fühlte sich schon wieder viel zu leicht an und innerlich fluchte sie. Der Monat war noch nicht einmal um und schon wieder wurde das Geld knapp…
Schließlich wandte sie sich um, das Paket Eulenkekse fest in der Hand und bedachte den Fremden wieder mit einem Lächeln.
„Also.. danke nocheinmal. Ich hoffe, wenn mir das wieder passiert sieht man sich wieder.“
Lachend winkte sie kurz und verließ dann den Laden.

Gedankenverloren achtete sie gar nicht genau wohin sie eigentlich ging und stand schließlich vor Fortescues Eissalon. Hatte sie nicht gerade noch daran gedacht den Fremden als Dank dorthin einzuladen? Wahrscheinlich hatte sie deshalb ihr Unterbewusstsein dorthin gelenkt. Während sie die Eulenkekse in ihrer Handtasche verstaute, winkte ihr Florean schon zu. Er kannte sie junge Hexe mittlerweile und manchmal plauderten sie sogar kurz. Als sie auf seinen fragenden Blick jedoch nur mit einem Schulterzucken beantwortete verstand er fast augenblicklich und wandte sich seinen Kunden zu. Ayla seufzte. Ja, eigentlich hätte sie schon Lust gehabt sich hinzusetzen und die Wärme des Ladens mit einem Kaffee zu genießen. Aber ohne Geld...
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Lucius Malfoy

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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeFr 13 Aug 2010, 23:17

Sie war süß, eindeutig süß wie sie dort auf dem Boden kniete und ihn musterte. Lucius kam nicht umhin leicht zu schmunzeln, war er es doch gewohnt von Frauen so betrachtet zu werden, war er sich seines Aussehens durchaus bewusst, insbesondere auch die Wirkung seiner Augen, die ein helles Grau zeigten, die eiskalt funkeln konnten, doch bisher auch jede Frau in ihren Bann gezogen hatten, waren sie tief und unergründlich, wie zwei klare Bergseen, dunkel umwölkt wenn er wütend wurde, konnten sie vor Übermut blitzen, doch genauso auch Blitze verschleudern, die so manchen schon in die Flucht geschlagen hatte.
Im Moment blickten sie eher warm auf die junge Frau vor ihm, gefiel ihm durchaus was er sah, schoss ihm doch dabei der Gedanke durch den Kopf das sie vielleicht ein netter Zeitvertreib sein konnte.
Er hatte schon länger keine Frau mehr gehabt und allmählich wurde es an der Zeit, das er wieder einmal zu seinem Recht kam.
Normalerweise suchte er sich die Mädchen im Tropfenden Kessen aus, gab es dort doch genügend von ihnen die nur all zu gerne eine Nacht mit ihm verbringen wollte, war es schon allein sein Name, der so manche vor Wonne erzittern lies und das nur um nachher bei ihren Freundinnen angeben zu können, das sie das Bett mit Lucius Malfoy geteilt hatten.
Er hasste es, hasste es aus tiefstem Herzen, hasste nicht nur die Mädchen die sich so schamlos anboten, war er mehr wie nur grob zu ihnen und nahm sich einfach was er wollte, völlig und ohne Rücksicht, Hasste sich selbst das er so war wie er war, kalt, skrupellos und bar jeglicher Gefühle und hasste seinen Vater, der ihn zu dem gemacht hatte was und wer er war.

„Vielen Dank… aber das ist doch wirklich nicht nötig…“ Die Stimme der jungen Frau riss Lucius in die Wirklichkeit zurück, wurde ihm erst jetzt bewusst das er sie einfach nur ansah ohne sich zu rühren, stand langsam auf und beobachtete das Gespräch, bemerkte er wohl den Blick der jungen Frau und das sie zähneknirschend die Summe dann doch bezahlte, wurde ihm gerade jetzt bewusst das sie wohl nicht zur oberen Schicht zählte sondern sich ihr Geld mühsam verdienen musste.
Nun ja, er würde sie fürstlich belohnen, sollte sie denn willens sein sich mit ihm ein zu lassen.
Und doch, irgendetwas hatte sie an sich, das ihn davon abhielt sie direkt an zu sprechen, auch wenn er nicht sagen konnte was es denn eigentlich war, wusste er nicht ob es ihr Aussehen oder ihr Auftreten war, war Lucius mit einem Mal unsicher und leicht verlegen, was sich nur all zu deutlich auch in seinen grauen Augen widerspiegelte, bedauerte er es fast, als sich sich plötzlich einfach so von ihm verabschiedete und sich anschickte, den Laden zu verlassen.
Sie wollte einfach gehen? Ihn einfach so stehen lassen?
Nein, das wollte und konnte der Todesser nicht zu lassen, packte seinen Stock fester und wollte ihr nach.
“Ähm, hallo, Sir. Ihr Vogel“ Die Stimme der Verkäuferin hielt Lucius zurück, drehte er sich um und fiel ihn ein, das er ja eigentlich einen neuen Uhu gekauft hatte, dessen Käfig auf dem Thresen stand, auf den er ihn, ehe er sich bückte, ab gestellt hatte, ging die zwei Schritte zurück, schnappte sich den Käfig und eilte hinaus auf die Straße, sah gerade noch wie sie bei Fortesque hinein ging und folgte ihr schnell.

Eissalon


Im Inneren der Eisdiele war es um diese Jahreszeit leer, genau wie auch auf der Straße, war es einfach zu kalt um ein Eis zu essen, doch gab es zum Glück auch noch andere Dinge, vor allem und ganz besonders im Winter und Lucius freute sich eigentlich schon den ganzen Tag auf eine Tasse Tee in eben diesem Laden, wohl wissend, das der Tee hier der beste war, den es überhaupt gab.
Heiß, aromatisch und mit einem Hauch von Zimt.
Das die schöne Blonde sich ebenfalls hier befand machte das ganze nur perfekt, denn der Blonde hatte nicht vor, diese Begegnung einfach so im Sande verlaufen zu lassen.
Mit dem Uhu in der einen und dem Stock in der anderen Hand trat er nun neben sie, neigte leicht den Kopf und lächelte sie an.
„So schnell sieht man sich wieder. Würden Sie mir bei einer Tasse Tee ein wenig Gesellschaft leisten oder treiben Sie wichtige Dinge davon?“
Insgeheim hoffte er, das sie nicht zu stolz sein würde um sein Angebot an zu nehmen, wusste er noch immer nicht was es war, doch auf eine ihm unbekannte Art und Weise zog sie ihn wie magisch an.
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Ayla Sherwood

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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeFr 13 Aug 2010, 23:49

Okay, du brauchst jetzt eindeutig nen Vorwand hier rein gekommen zu sein... du kannst doch nicht einfach in nen Eissalon reinlatschen und nichts kaufen und dann wieder abdampfen. Etwas aufmüpfig und doch mit einer Spur Verlegenheit pustete sie sich eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht – eine typische Geste, welche darauf hinwies, dass sie nicht wusste, was sie tun sollte. Schließlich sah sie sich suchend um, vielleicht war ja doch jemand anwesend den sie kannte. Doch es befand sich kaum eine Menschenseele in dem Salon und so war das Ziellose Herumschauen kein gutes Alibi. Wieso war sie auch nur hierher gegangen? Innerlich schimpfte sie sich schon völlig schwachsinnig. Es war doch normalerweise auch nicht ihre Art wo gedankenverloren zu sein, doch scheinbar hatte sie das Treffen mit dem Fremden ein wenig durcheinander gebracht. Schließlich wurde einem nicht jeden Tag so selbstlos geholfen. Ayla wollte sich nicht wirklich ausmalen, was ohne dessen Hilfe wohl geschehen wäre. Wahrscheinlich hätte sie irgendetwas Trotziges erwidert, woraufhin Eulop noch wütender geworden wäre und womöglich eine noch horrendere Summe verlangt hätte. Dann hätte sie eingestehen müssen nicht so viel Geld zu besitzen und der Zorn des Ladenbesitzers wäre noch mehr angeschwollen und im Endeffekt hätte sie noch die zu zahlende Summe dort abarbeiten müssen… Ohja, das klingt doch nach einem perfekten freien Tag, oder? Eigentlich schade, dass er das übernommen hat, wäre sicherlich witzig geworden. Ayla bemerkte kaum, dass sie leise geschnaubt hatte. Nein, es war pures Glück gewesen, dass ihr jemand geholfen hatte und sie konnte sich mehr als nur glücklich schätzen.

Etwas fehl am Platze stand sie immer noch in dem Eissalon und genoss die Wärme, welche ein leichtes Rosa auf ihre sonst blassen Wangen zauberte. Es war wirklich an der Zeit zu gehen. So sehr sie Florean auch mochte, er würde es sicherlich nicht dulden, dass sie völlig tatenlos in seinem Eissalon stand und weder etwas bestellte noch sich zu jemandem dazusetzte.
Also trat die junge Hexe den Rückweg an und wollte sich gerade umwenden, als plötzlich ein junger Mann vor ihr stand und sie erwartungsvoll ansah, als ob er eine Art Reaktion von ihr erwartete. Verwirrt sah sie auf und erkannte dann ihren Retter aus dem Eulenkaufhaus. Sofort wurde ihr Gesichtsausdruck zu einem fröhlichen Lächeln, mit welchem sie seines erwiderte.
Wo kommt der denn her? fragte sie sich. War er ihr etwa gefolgt? Aber wie schwachsinnig wäre das denn einer völlig Fremden zu folgen, noch dazu, nachdem sie ihm etwas schuldete? Ayla fragte sich ob er nun eine Art Entschädigung verlangte, doch dazu war sein Gesichtsausdruck viel zu freundlich.
“Würden Sie mir bei einer Tasse Tee ein wenig Gesellschaft leisten oder treiben Sie wichtige Dinge davon?“
Ihr Gesichtsausdruck wurde sofort erstaunt. Damit hatte sie unter gar keinen Umständen gerechnet. Zum zweiten Mal an diesem Tag musterte sie ihn, dieses Mal jedoch unauffälliger. Ja, sie war vorsichtig geworden in den letzten Monaten, in denen man viel zu viel darüber hörte, wie Menschen verschwanden oder Gewalt geschah, die niemand aufklären konnte. Und außerdem durfte sie nicht vergessen, dass sie eine junge Frau war und es sicherlich mehr als einen Mann gab, dem bei einer jungen wehrlosen Frau nicht gerade gesetzestreue Gedanken kamen. Nur bin ich nicht wehrlos…

Eigentlich erschien er ihr ganz normal und sein Lächeln wirkte ungeheuer ansteckend. Nachdem sie ihn schon in der Eulerei sympathisch gefunden hatte und sie sich hier an einem öffentlichen Platz befanden, war es schwierig Gegenargumente zu finden, welche gegen das Angebot sprachen. Und was sprach schon dagegen ein wenig mit einem gutaussehenden jungen Mann zu plaudern? Man konnte schließlich nie wissen, was sich ergab, auch wenn Ayla mittlerweile aufgegeben hatte ‚Mr Right’ zu finden. Zu oft war sie in letzter Zeit enttäuscht worden und betitelte des Öfteren ihren besten Freund als den einzigen Mann in ihrem Leben. Warum malte sie sich aber gleich so viele Dinge aus? Immerhin wusste sie nicht einmal den Namen des Fremden, wieso dachte sie dann schon so weit? Vermutlich würden sie nur kurz plaudern und sich dann niemals wieder sehen, lief es nicht immer so?
„Ach, mein Retter ist wieder da.“
, lachte sie, während sie sich immer noch sein Angebot durch den Kopf gehen ließ. Einen Haken gab es da schließlich immer noch… sie konnte schließlich schlecht davon ausgehen, dass er sie einlud. Eigentlich sollte er eher das Gegenteil verlangen.

„Ich leiste Ihnen gerne Gesellschaft, immerhin bin ich Ihnen etwas schuldig. Allerdings…“
Ayla schürzte die Lippen. Ohja, sie hasste es über Geld sprechen zu müssen, das war schon immer so gewesen. Wenn es darum gegangen war gebrauchte Schulbücher zu kaufen; als sie sich ihr Abschlussballkleid für Hogwarts hatte leihen müssen… Zuzugeben wie man finanziell stand war nicht immer einfach, sondern schlichtweg peinlich. Die junge Hexe biss sich auf die Lippe als sie kurz nach Worten suchte.
„… ich hoffe es stört Sie nicht, wenn ich selbst nichts trinke. Ich kann Ihnen lediglich die Gesellschaft bieten.“
Etwas gezwungen lächelte sie. Sie ging in keinster Weise davon aus, dass er sie einladen würde, immerhin wäre das nun wirklich zu viel des Glücks, oder? Davon abgesehen musste er ja nicht unbedingt davon ausgehen, dass sie sich nichts leisten konnte, sondern konnte auch denken, dass sie lediglich keinen Durst hatte. Schwachsinn… wozu kommst du sonst hier rein?
Erst jetzt fiel ihr ein, dass der junge Mann keine Ahnung hatte, wer da vor ihm stand und mit wen er da gerettet hatte.
„Achja, nur damit Sie wissen, wer der Schussel vorhin in der Eulerei war… mein Name ist Ayla Sherwood. Und sonst bin ich nicht so ein Tollpatsch, wirklich nicht.“
Freundlich lächelte sie ihn an, während sie immer noch auf eine Antwort seinerseits wartete.
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Lucius Malfoy

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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeSa 14 Aug 2010, 00:31

“Ach, mein Retter ist wieder da“ Lucius schmunzelte ob ihrer Worte, war er sich seiner Tat im Eulenkaufhaus doch eigentlich gar nicht recht bewusst gewesen, hatte instinktiv gehandelt, konnte er doch jetzt, im Nachhinein, nicht einmal sagen warum er so gehandelt hatte, warum er sich gegen Eulop´s und somit vor die junge Frau am Boden gestellt hatte, mochte es vielleicht ihr verschreckter Blick gewesen sein der ihn berührte, ihr Erschrecken als der Besitzer sie so angefahren hatte, war es vielleicht auch die junge Frau selbst, die so selbstbewusst und doch so zerbrechlich wirkte.
Wie eine Elfe, so zart schoss es ihm durch den Kopf, folgte auf ein zweiter auf dem Fuß mit dem er sich fragte wie er denn nun eigentlich ausgerechnet auf diesen Gedanken kam?
Wann hatte er eine Frau, ganz gleich welchen Altes schon einmal als Elfe betrachtet? Eigentlich doch noch nie und doch, sie hatte so etwas Feines und Zartes an sich, das wohl seinen Beschützerinstinkt weckte, zumindest schob er es jetzt noch darauf, wusste Lucius doch noch nicht einmal was gerade mit ihm geschah, konnte es einfach nicht einordnen, waren es Gefühle die er nicht kannte, die er nie besessen hatte und hätte man ihn gefragt, so hätte er im Brustton der Überzeugung von sich gegeben, das er zu solchen Gefühlen auch niemals fähig wäre.
Kurz und gut, der blonde Todesser war gerade auf dem besten Weg sich Hals über Kopf in die schöne Blonde zu verlieben.

Ein Unding, etwas, das es so einfach nicht geben konnte. Ein Malfoy verliebte sich nicht, konnte nicht lieben, schon gar nicht sie geben, er konnte sich nur nehmen nach was ihm verlangte und wenn er irgendwann denn einmal eine Frau heiraten würde, so würde dies eine reine Zweckehe sein, müsste sie einige Kriterien mitbringen, müsste reinblütig und von Stand sein, sich zu benehmen wissen, müsste wissen was es hieße eine Malfoy zu werden und noch einige Dinge mehr.
Doch dieses Mädchen hier, das ihn gerade so schelmisch betrachtete war nichts von all dem, ihre Kleidung war gewöhnlich, sie war vorlaut und frech und dazu noch arm wie eine Kirchenmaus, lebte wahrscheinlich in irgendeiner Bruchbude irgendwo unter Muggel, abscheulicher Abschaum der aus der Welt getilgt gehörte und es sicher auch bald werden würde, dafür würde der Dunkle Lord schon Sorgen.
Was, bitte, hatte er also hier verloren? Wieso stand er hier und hoffte, das sie seine Einladung annehmen würde? Was, in Salazar´s Namen hatte ihn nur dazu bewogen hinter ihr her zu gehen und an zu sprechen? Wieso hatte er es nicht einfach gut sein lassen, war in den Tropfenden Kessel auf ein Butterbier gegangen und hatte die junge Frau junge Frau sein lassen?
Fragen, die er sich selbst nicht beantworten konnte und doch stand er nun hier, lächelnd und noch immer auf ihre Antwort wartend.

Fast vermeinte er die mahnende Stimme seines Vaters zu hören, schwand sein Lächeln für einen Augenblick und seine Augen wurden eine Nuance dunkler.
Halt den Mund, alter Mann, du bist tot und hast mir nichts mehr zu sagen Seine Gedanken verloren sich im Nichts, hätte der Blonde fast die Antwort verpasst, bekam gerade noch mit als sie ihn fragte ob es ihn den stören würde wenn sie selbst nichts zu sich nehmen würde, ging ihm doch erneut auf wie ärmlich sie eigentlich wirkte, doch nicht deswegen sah er sie nun halb belustigt und halb mit Bedauern an.
„Wie? Sie schlagen meine Einladung aus?“ Lucius schüttelte entschieden den Kopf, fasste sie sanft am Arm und dirigierte sie zu einem Tisch in der hinteren Ecke der Eisdiele.
„Das kommt ja gar nicht in Frage, denn alleine schmeckt der Tee hier nur halb so gut, vor allem, wenn man in Gesellschaft einer so hübschen Dame, Miss Sherwood.
Mein Name ist im übrigen Lucius, Lucius Malfoy, wenn´s genehm ist.“ Erneut schmunzelte er leicht, stellte seinen Uhu auf einen freien Stuhl, wartete, bis sie sich gesetzt hatte und setzte sich dann ebenfalls.
Kaum eine Minute später kam Florian an und fragte nach den Wünschen, bestellte Lucius ohne groß nach zu denken zwei Tassen Tee, die auch augenblicklich gebracht wurden.
„Der beste Tee von ganz London.“ bemerkte er und sah Ayla an.
„Was treibt Sie bei der Kälte aus dem Haus?“
Erneut vermeinte er die Stimme seines Vater´s zu hören, der ihn mahnte, doch Abraxas Malfoy lebte schon seit einigen Jahren nicht mehr und hatte somit keine Gewalt mehr über seinen Sohn, außer in dessen Erinnerungen und in seinen Träumen.
Doch davon wollte der blonde Todesser jetzt und hier nichts wissen und gebot der Stimme in seinem Inneren Schweigen, was diese Gottlob dann auch endlich tat.
Das man ihm jedoch ansah, wenn er mit seinen Gedanken abdriftete, dessen war sich Lucius nicht bewusst.
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeSa 14 Aug 2010, 01:07

Hatte sie sich geirrt oder war für einen Moment etwas anderes in den Blick des jungen Mannes getreten? Sie meinte nur eine Sekunde lang keine Spur mehr der Fröhlichkeit, sondern im Gegenteil eine trübere Stimmung in seinem Gesicht zu erkennen, doch was der Auslöser dafür war, konnte Ayla nicht erraten. Doch eindeutig war da etwas in seinem Blick gewesen, bevor sie geantwortet hatte, etwas, das sie nicht einzuordnen vermochte. Die junge Hexe redete sich ein, dass sie sich vermutlich irrte, denn kaum eine Sekunde später verschwand dieser bittere Ausdruck und wurde wieder zu einem Lächeln, wobei ihr nicht entging, dass er sie auch eine Spur bedauernd ansah, als sie sich eingestand, keinen Tee leisten zu können. Das war das letzte, was Ayla wollte – Mitleid, Bedauern… sie konnte es nicht leiden, wenn jemand ihr einredete, wie arm sie doch dran war, denn im Grunde war sie zufrieden so wie es war. Doch anstatt einer dementsprechend bedauernden Aussage, folgte nichts dergleichen. Im Gegenteil, der Fremde betonte, dass sie eingeladen sei und schob sie mehr oder weniger in Richtung eines Tisches. Seine plötzliche Bestimmtheit entging Ayla nicht, wobei sie sie einerseits mochte, andererseits es ihr aber nicht ganz geheuer war. Wer war schon scharf darauf eine Frau zum Tee einzuladen? Doch sie beschloss sich erstmal nichts daraus zu machen, schließlich war es kein Problem jederzeit zu gehen.
„Ich dachte nicht, dass Sie mich einladen, wo ich doch im Gegenteil Sie als Gegenleistung einladen sollte. Das wäre schließlich das mindeste, was ich tun sollte, finden Sie nicht?“
Sie sah ihn einen Augenblick lang fragend an, wobei sie sofort wieder zu einem Lächeln zurückfand. Wenn man schon eingeladen wurde sollte man sich nicht beschweren.

Schließlich nahm sie auf dem Stuhl neben ihm Platz, wodurch sie schließlich mit der Eule zu dritt an einem Tisch saßen. Dass ihr neuer Bekannter sie als ‚hübsche Dame’ betitelte entging ihr nicht. Zweifellos, seine Manieren und sein Gebaren wiesen auf eine gut betuchte Familie hin, wahrscheinlich adelig, doch Ayla verstand davon nicht viel. Natürlich, sie hatte mit reicheren Familien zu tun gehabt, doch ebenso auch mit Menschen, die von alledem nichts wissen wollten und sich eher dagegen stellten, wie ihr bester Freund. Sie fragte sich ob der junge Mann wirklich so reich war, oder schlicht und ergreifend nur gut erzogen. Zweifellos war jedoch, dass sie ihn anziehend fand; rein äußerlich. Über seinen Charakter ließ sich bisher noch zu wenig sagen, doch sie konnte sich gut vorstellen, dass sein Selbstbewusstsein und seine Ausstrahlung mehr als eine Frau schwach werden ließ.
Als er sich schließlich vorstellte runzelte sie für einen Augenblick die Stirn. Malfoy… wieso sagt mir das was? Nachdenklich sah sie ihn an, doch zweifellos, sie erkannte sein Gesicht nicht und hatte es noch niemals zuvor gesehen, da war sie sich ganz sicher. Doch sein Name war ihr irgendwoher bekannt.
„Kann es sein, dass ich Ihren Namen irgendwoher kenne, Lucius?“
Sie fixierte ihn fest, wie es oftmals ihre Art war, wenn sie neue Leute kennen lernte. So war es auch eine Angewohnheit ihrerseits dem Gesprächspartner fest in die Augen zu sehen, was manche als unangenehm empfanden. Doch das einzige, was die junge Frau darin suchte, war Aufrichtigkeit.

Dankbar sah sie ihn an, als er schließlich zwei Tassen Tee bestellte. Wie sehr sie Floreans Tee liebte, auch wenn es ein noch so kostspieliges Vergnügen war. Sie konnte bereits jetzt den Geschmack auf der Zunge schmecken, wenn sie sich darauf konzentrierte. Bestätigend nickte sie daher, als Lucius meinte, es wäre der beste Tee in ganz London.
„Tja, die Pflicht, sagen wir es so. Meine Eule hat Hunger und ich auch, da muss man zwangsläufig raus, auch wenn es noch so kalt ist. Davon abgesehen… na ja, daheim rum sitzen ist schrecklich langweilig und hier gibt es immer etwas zu sehen, nicht wahr?“
Sie lachte leise, wenn auch etwas zurückhaltend in seiner Gegenwart. Sie hatte etwas sehr angenehmes, aber gleichzeitig auch etwas beklemmendes an sich und Ayla wusste noch nicht, inwiefern sie den jungen Mann neben sich einschätzen konnte. Davon abgesehen, dass er verdammt gut aussieht, gute Manieren hat,… und das Lächeln nicht vergessen, das ist auch toll.
Doch es war nicht die Art der jungen Hexe gleich Hals über Kopf sich in etwas zu stürzen. Sie mochte oftmals unvernünftig und vorschnell handeln, doch noch hielt sie sich zurück.
„Und was haben Sie so vor? Ich sehe sie haben diese Eule gekauft, die schon ewig bei Eulops auf einen Käufer wartet.“
Über die Tischkante musterte sie den Uhu.

Schließlich nippte sie vorsichtig an dem heißen Getränk vor sich, wobei sie anschließend schmunzeln musste.
„Achja, Sie brauchen keine Angst um ihre Haut zu haben. Meine Tollpatschigkeit heute ist wirklich schon ausgeschöpft.“
Scherzend sah sie ihn von der Seite an. Offensichtlich stimmte die Chemie zwischen ihnen beiden, zumindest waren sie sich gegenseitig angetan.
Doch da war es wieder… diese Veränderung um Blick, welche sie vorhin schon bei ihm bemerkt hatte, welcher sie sich aber nicht vollkommen sicher gewesen war. Was hatte es dieses Mal ausgelöst, wo der Blick sogar noch verbittert blieb, anstatt sich gleich wieder in das hübsche Lächeln zu verwandeln? War sie möglicherweise der Auslöser? Doch warum sagte er ihr dann nicht, dass sie etwas falsch machte, sondern lud sie auf Tee ein?
„Ahm... ist alles in Ordnung?“
, fragte sie nach einem kurzen Zögern nach. Doch kaum hatte sie gesprochen berichtigte sie sich wieder. Mal wieder hatte sie zu schnell geredet und zu wenig gedacht. Typisch.
„Entschuldigung, natürlich geht es mich nichts an… aber… ich hab jetzt schon das zweite Mal das Gefühl, dass sich etwas in Ihrem Blick ändert und ich frage mich nur, ob das an mir liegt. Oder an was überhaupt.“
Ja klar, weil er jetzt sein Leben vor dir ausbreitet?! Sei gefälligst nicht so neugierig…
„Es tut mir leid, ich bin viel zu neugierig. Vergessen Sie es wieder. Wo waren wir?“
Die Hexe schürzte die Lippen, nachdem sie sich dreimal selbst unterbrochen hatte. Dumme Eigenart. Schnell sah sie wieder auf ihre Teetasse anstatt ihn so unerhört neugierig anzusehen und nippte an dem herrlich schmeckenden Getränk. Fraglich blieb, ob sie sich gut gerettet hatte, aber schließlich war sie vorlaut wie immer, da musste sie auch selbst wieder rauskommen.
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeSa 14 Aug 2010, 02:17

„Kann es sein, dass ich Ihren Namen irgend woher kenne, Lucius?“ Natürlich, diese Frage hatte ja kommen müssen, war doch der Name Malfoy mehr wie nur geläufig in der Zaubererwelt, hatte einen gewissen Klang und Ruf und das nicht unbedingt nur zum Guten hin.
Zumindest hatte sein Vater dafür gesorgt in dem Moment, als sich dieser dem Dunklen Lord angeboten hatte und aufgenommen worden war, hatte er dies an seinen Sohn weiter gegeben, kaum das dieser mit der Schule fertig war, hatte er Lucius, ohne ihn zu fragen ob er dies denn wollte oder nicht, einfach zu Voldemort gebracht.
Lucius hatte sich gewehrt, hatte es zumindest versucht, doch seine Versuche waren zerschlagen worden, im wahrsten Sinne des Wortes, war auch die Erinnerung daran noch lange nicht erloschen, diese und noch so viele andere, die an diesen Mann, der sich Abraxas Malfoy genannt hatte, geknüpft waren. Doch schöne oder gar angenehme Erinnerungen waren es allesamt nicht, würde er, hätte man ihn gefragt, jedem, der es hören wollte an den Kopf werfen das er diesen Mann aus tiefstem Herzen hasste, mehr noch wie den Dunklen Lord selbst, dem er nun verpflichtet war, lag doch nun sein Leben in der Hand dieses Mannes, konnte er dieses doch nehmen, wann immer es ihm beliebte, oder er verlor es bei einem Kampf gegen Auroren und die, die sich um Dumbledore gescharrt hatten.

„Nun, das könnte gut möglich sein, wenn Sie mit magischen Artefakten zu tun haben.“ gab er nun zurück. „Und was die Einladung angeht, ich habe keine Gegenleistung erwartet. Im Gegenteil, es ist mir ein Vergnügen Ihre Gesellschaft noch eine Weile zu genießen.“
Interessiert hörte er zu was sie zu sagen hatte, betrachtete sie dabei, stellte erneut fest wie schön sie war, nahm jede noch so kleine Kleinigkeit ihn sich auf, die blauen Augen, die schmale Nase, die fein geschwungenen Lippen, blieb sein Blick doch einen Moment an diesen hängen und kurz nur durchzuckte ihn die Frage, wie es wohl sei, diese zu berühren.
Malfoy, reiß dich zusammen, du kennst das Mädchen gar nicht. rief er sich selbst zur Ordnung und riss seinen Blick fast gewaltsam von ihr los, lenkte diesen auf seine Tasse, während die Stimme seines Vater´s in seinem Kopf tobte und wetterte.
Halt endlich deinen Mund, alter Mann dachte er erneut bei sich und konzentrierte sich abermals auf Ayla.
„Und was haben Sie so vor? Ich sehe sie haben diese Eule gekauft, die schon ewig bei Eulops auf einen Käufer wartet.“ Lucius Blick fiel auf den Käfig und musterte den Vogel, der unbeeindruckt zurück starrte.
„Tut er das? Also schon lange warten? Na ja, Eulops meinte er hätte einige Eigenarten. Angeblich soll er beißen und Nachts nicht fliegen wollen.“ Lucius zuckte mit den Schultern, steckte den Finger durch die Stäbe um das Tier an der Brust zu kraulen, zog diesen jedoch sofort wieder zurück als der Uhu zu hackte.
„Damned“ fluchte der Blonde ungebührlich und betrachtete die tiefe Wunde, die der Vogel ihm zu gefügt hatte. „Also beißen tut er tatsächlich. Ich sollte den alten Mann...“ Lucius unterbrach sich, musterte der Vogel erneut und grinste dann.
„Ich sag dir was, du bist wie mein Urgroßvater und deswegen werde ich dich Hyperion nennen.“ Unbeeindruckt klackte der Uhu mit dem Schnabel und steckte den Kopf unter das Gefieder.

Erst jetzt wandte sich der Blonde wieder an die junge Dame, die ihm gegenüber saß.
„Mag von Ihnen auch keine Gefahr mehr ausgehen, von diesem Vogel da aber eindeutig.“ schmunzelte er , hielt sich noch immer den schmerzenden Finger und lauschte unbewusst der Stimme seines Vaters, die unablässig in seinem Kopf dröhnte.
“Ahm... alles in Ordnung? Entschuldigung, natürlich geht es mich nichts an… aber… ich hab jetzt schon das zweite Mal das Gefühl, dass sich etwas in Ihrem Blick ändert und ich frage mich nur, ob das an mir liegt. Oder an was überhaupt.“ Doch dieses Mal schien sie der Blonde nicht zu hören, hatte er sich, wie so oft schon in den letzten vier Jahren, gänzlich in seinen Gedanken verloren, war regelrecht abgedriftet und weilte in der Vergangenheit, in seiner eigenen Vergangenheit, doch nicht die schönen Dinge waren es an die er dachte, waren seine Gedanken düster, voller Angst und Schrecken, die an seinem fünften Geburtstag seinen Anfang genommen hatten und erst endeten, als sein Vater schwer erkrankte und schließlich starb.
War diese Krankheit doch für den jungen Lucius fast schon ein glücklicher Zufall gewesen, auch wenn sich so manch einer heute noch fragte, woher sich Abraxas die Drachenpocken geholt haben mochte und keiner von diesen Leuten auch nur in Entferntesten auf die Idee kamen, den Jungen zu befragen.
Er hätte es ihnen sagen können, denn er selbst war daran nicht ganz unschuldig.

Und doch hatte er ihre Worte vernommen, klärte sich sein Blick wieder und sah er sie fast entschuldigend an.
„Es tut mir leid, ich wollte nicht...“ verlegen sah er in seine Tasse. „Ich wollte nicht unhöflich sein.“ beendete er schließlich den Satz und schüttelte leicht den Kopf.
„Machen Sie sich keine Gedanken, es liegt ganz sicher nicht an Ihnen. Und um Ihre Frage zu beantworten, eigentlich hatte ich heute nichts weiter vor. Ich wollte mir einfach nur einmal frei nehmen und einen schönen Tag machen und dann sah ich diesen Uhu hier und da meine alte Eule erst vor ein paar Wochen gestorben ist und ich dringend eine neue brauche...“ Lucius schmunzelte, betrachtete noch einmal seinen Finger, der noch etwa mitgenommen aussah und sah dann wieder zu der jungen Frau.
„Eigentlich kann ich mich zu diesem Entschluss nur beglückwünschen, denn sonst wären wir uns wohl nie begegnet, nicht wahr?“
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeSa 14 Aug 2010, 15:19

Immernoch ein wenig nachdenklich musterte sie den jungen Mann neben sich. Anhand seiner Antwort musste er also etwas mit magischen Artefakten zu tun haben – vielleicht verkaufte er sie? – doch Ayla war sich sicher, nicht daher seinen Namen zu kennen. Was hatte sie schon mit Artefakten zu schaffen? Sie konnte sie sich nicht leisten und abgesehen davon interessierten sie sie nicht sonderlich. Nein, irgendwo hatte sie den Namen Malfoy schon einmal aufgeschnappt, und wieso beschlich sie die eigenartige Ahnung, dass es kein guter Zusammenhang war, welcher mit seinem Namen zu tun hatte? Die junge Hexe ließ sich nicht anmerken, wie sehr sie sich darüber aufregte, sich nicht mehr genau erinnern zu können. Doch wenn sie es recht bedachte, dann konnte es nur etwas unbedeutendes sein, denn sonst hätte sie es sicherlich behalten. Vielleicht war es nur, dass er Fußpilz hat, oder so… nicht Wichtiges. Ayla beschloss es zu vergessen und sich nicht weiter Gedanken darüber zu machen. Sie würde sowieso nicht darauf kommen, womöglich musste sie später ihren besten Freund fragen. Sofern der nicht schlief, wie sonst auch achtzig Prozent des Tages.
„Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, immerhin wird man nicht jeden Tag von einem sympathischen Mann auf einen Tee eingeladen.“
Fröhlich lächelte sie ihm an und konnte es nicht unterlassen ihm frech zuzuzwinkern.

Gleich darauf musterte sie wieder den Uhu, welchen Lucius erstanden hatte, jedoch nicht nur, weil das Gespräch sich um ihn drehte, sondern um den etwas verlegenen Blick ihrerseits zu verbergen. Es behagte ihr gar nicht, wenn sie so verlegen wurde, da es doch so überhaupt nicht zu ihrer selbstbewussten Art passte. Doch es war immer das Selbe; wenn sie begann sich für jemanden näher zu interessieren, wurde ihre selbstsichere Art ganz schnell zerstört. Anders war es nicht, wenn sie sich verliebte – die junge Hexe wusste nur zu gut, dass sie es schwer damit hatte, mit ihren Gefühlen umzugehen. Schon früher war es so gewesen, dass man auf den ersten Blick erkannt hatte, wenn sie verliebt gewesen war. Doch gerade war sie schlicht und ergreifend nur verlegen und seltsam angespannt, jedoch auf eine positive Art und Weise. Wann hatte sie das letzte Mal mit einem so gutaussehenden und gebildeten jungen Mann geredet? Und noch dazu mit einem, der ihr sofort Komplimente machte? Für gewöhnlich war sie eher diejenige, welche einem männlichen Wesen hinterherlief und letzten Endes herbe enttäuscht wurde… wieso nur war sie immer nur der Kumpeltyp gewesen? Aber dass ihr jedes einzelne Wort von ihm nur zu gut gefiel, konnte sie nicht verbergen.

Aus ihren Gedanken wurde die junge Frau erst dann gerissen, als Lucius versuchte den Uhu zu streicheln und dieser schließlich mit einer bewundernswerten Präzision und Schnelligkeit zukackte. Obwohl Lucius sofort die Hand zurückzog konnte er nicht verhindern, dass der Vogel seinen Finger verletzte und als Ayla schließlich hinsah und sich von dem Schrecken erholt hatte, konnte sie Blut und eine tiefe Wunde sehen. Die junge Frau kannte mehr als genug andere junge Frauen, welche kein Blut sehen konnten, doch ihr erging es anders. In den letzten Wochen hatte sie mehr Blut gesehen als ihr lieb war und mehr, als sie jemals hatte sehen wollen, wenn sie es recht bedachte, dann war reichte die Menge für ein ganzes Leben. Ein Grinsen konnte sie sich jedoch nicht verkneifen, als der Blonde schließlich einen Namen für den Uhu fand. Nach einem kurzen Zögern griff sie nach seiner Hand um die Wunde zu betrachten. Durch die Zähne sog sie scharf Luft ein.
„Darf ich?“
, fragte sie ihn leise, während seine Hand immer noch in ihrer lag und sie mit der anderen nach ihrem Zauberstab griff, welcher sich in ihrer Handtasche befand. Sie richtete ihn auf die Wunde, dachte Episkey und beobachtete dann, wie der Biss auf magische Weise heilte. Ayla hatte nicht einmal eine Antwort seinerseits abgewartet und einfach gehandelt, was ihr erst hinterher bewusst wurde. Ganz plötzlich ließ sie seine Hand los, als ob sie sich verbrannt hatte.
„Ent-… entschuldige… ach Quatsch, entschuldigen Sie! Aber… na ja, wenigstens ist es jetzt wieder heil.“
Wieder etwas verlegener geworden, verknotete sie ihre Finger unter dem Tisch und blickte auf die Tischkante vor sich.

„Naja, wenigstens hab ich jetzt mitgekriegt, dass Sie auch weniger höflich sein können. ‚Damned’… sehr interessante Wortwahl.“
Ayla lachte leise und blickte ihn dann frech von der Seite an. Es war ihr um einiges lieber, dass er auf Umgagssprache zurückgriff, anstatt die ein wenig hochgestochene Sprachweise an den Tag zu legen, welche ihm gebührlich war. Ihr machte das zwar nichts aus, doch ein wenig kam sie sich ungebildet neben ihm vor, da sie niemals eine feinere Ausdrucksweise gelernt hatte, geschweige denn, dass sie diese benötigt hätte.
Sie fragte sich, ob ihre Aussage möglicherweise zu frech oder vorlaut war, aber es war nun einmal ihre Art nicht wirklich über das nachzudenken, was sie sagte. Für gewöhnlich sprach sie frei von der Leber weg, auch wenn es sie schon in noch so große Schwierigkeiten gebracht hatte.
„Und um auf das Nachdenken zurückzukommen…“
Die Hexe griff wieder nach ihrer Teetasse. Mittlerweile hatte sich das Getränk darin etwas abgekühlt und war nun gut zu trinken. Mit einem leichten Seufzen genoss sie den Geschmack, bevor sie weiter sprach.
„… es war nicht unhöflich. Es war eher unhöflich von mir nachzufragen.“
Erneut sah sie ihn von der Seite an. Ja, es war zweifellos ein Glücksfall, dass sie ihn getroffen hatte, auch wenn sie sich noch nicht ganz ausrechnen konnte, warum er ihr hinterher gegangen war.
„Ja, es war wirklich ein Glücksfall. Aber wieso sind sie mir so hinterher geeilt, hierher, nachdem Sie mir schon geholfen hatten?“
Am liebsten hätte sie sich für ihre Frage geohrfeigt. Warum musste sie das jetzt fragen? Ließ sie ihm damit nicht praktisch keine andere Wahl, als ihr entweder ein Kompliment zu machen, oder eine vage Antwort zu geben, die auf nichts hindeutete? Es musste ja fast so wirken, als ob sie hungrig nach jedem Kompliment war… vielleicht bin ich das auch….
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeSa 14 Aug 2010, 16:27

Der Zeigefinger schmerze, eindeutig, Hyperion hatte gut gezielt und tief getroffen, quoll doch noch immer etwas Blut aus der Wunde, die recht tief zu sein schien, doch Lucius kümmerte sich herzlich wenig darum, hatte er doch schon weit schlimmere Verletzungen davon getragen, Verletzungen die ihm vor Schmerzen die Tränen in die Augen getrieben hatten, die er sich jedoch verbissen und herunter geschluckt hatte, keinen Laut von sich gab und auch sonst versuchte keine Regung zu zeigen, auch wenn es ihm noch so schwer gefallen war, war doch dieser Biss, diese Wunde dagegen nur eine kleine Schramme, nichts worüber man sich Gedanken machen müsste, doch schien Ayla gegenteiliger Meinung zu sein, nahm seine Hand in die ihre und zog ihren Zauberstab um die Wunde zu versorgen.
Ihr Episkey bekam er nicht mit, jedoch die Auswirkungen, zuckte er zusammen und fragte sich, woher Ayla gewusst hatte, das die Wunde bis auf den Knochen gegangen war, gab jedoch erneut keinen Laut von sich, musste sich jedoch für einen Moment auf die Unterlippe beißen, um ein leises Aufstöhnen zu unterdrücken, das in seiner Kehle aufstieg.
Jeder andere Mensch hätte zumindest zu gegeben das er Schmerzen hatte, hätte die Wunde beachtet und versucht etwas dagegen zu tun, doch Lucius war eben nicht Jeder, er war Lucius Malfoy, Sohn von Abraxas Malfoy, war durch eine harte Schule gegangen in dem ihm nicht nur immer wieder gesagt wurde, das man alles und jedes mit sich selbst aus machte, sondern auch das man einfach keine Gefühle nach außen trug, sie anderen nicht zeigte und am besten erst gar keine hatte.
Gefühle machten schwach und wenn man schwach war, war man verletzlich und wenn man verletzlich war, fand man schnell den Weg ins Grab. Das war das Erste, was Lucius gelernt hatte, lernen musste, war Abraxas ein Mann der nicht viele Worte machte ohne Taten folgen zu lassen, hatte er Lucius spüren lassen wie es war Schmerzen ertragen zu müssen, ruhig und ohne eine Regung zu zeigen, war es ein harte Weg gewesen, den der Junge schon früh gegangen war, doch am Ende hatte er diesen Weg erfolgreich hinter sich gebracht, wie sein Verhalten jetzt nur all zu deutlich zeigte.

„Danke, aber das wäre nicht nötig gewesen. Es wäre auch von alleine verheilt.“ Er lächelte sie sanft an und nahm somit seinen Worten ein wenig die Schärfe, war doch die ganze Situation schon grotesk genug und schürte er dies doch durch sein Verhalten um so mehr, was ihm allerdings nicht wirklich bewusst war.
Er war eben wie er war und ob er sich jemals ändern würde stand noch in Frage.
„Ich habe einige geschäftliche Kontakte nach Amerika, da schnappt man wohl das eine oder andere Wort auf und irgendwie vergisst man es dann nicht wieder.“ Lucius zuckte mit den Schultern, war seltsam peinlich berührt das er so unflätig geflucht hatte, war es doch eigentlich so gar nicht seine Art, hatte dieser Vogel es tatsächlich geschafft, das er für einen Moment seine Manieren vergessen hatte, wie ihm die Stimme seines Vaters auch sogleich vor hielt, doch vielleicht war es ja nicht nur der Vogel gewesen, vielleicht war es ja auch diese verdammte Stimme, die er nun schon die ganze Zeit hörte, die er zu unterdrücken versuchte mit dem Ergebnis, das sie nur noch lauter wurde, vielleicht war es auch dieser Zweispalt an Gefühlen, den er gerade durchlebte und vielleicht war es auch alles zusammen das ihn verwirrte und zu solchen Äußerungen hinreißen lies, wusste er doch nicht einmal eine Antwort auf ihre Frage, wieso er ihr nach geeilt war.

Ja, warum eigentlich? Warum hatte er es nicht einfach gut sein lassen und war seiner Wege gegangen? Warum war er ihr zu Fortesque gefolgt und saß nun hier und trank mit ihr Tee?
Die einfachste Antwort wäre wohl ein Schulterzucken und ein Kompliment gewesen, doch ersten wäre das zu Billig gewesen, zweitens unehrlich und drittens so gar nicht seine Art.
So sah er die junge Frau nur einen Moment an, während sein Lächeln langsam erlosch und einer nachdenklichen Mine Platz machte.
„Ich weiß es nicht, ich... dachte, das... also, ich meine...“ verlegen brach er ab und sah auf den Tisch, fragte sich was mit ihm eigentlich los war, war er doch sonst nie so um Worte verlegen, zumindest dann nicht, wenn er auftrumpfen konnte, was jedoch im Moment eindeutig nicht der Fall war.
Lucius Malfoy war wohl der eigenartigste Mensch dem man begegnen konnte, kannte man doch eigentlich nur seine kalte und herablassende Art, kannte nur die Maske, die er nach außen zu tragen pflegte, doch tief in seinem Inneren verbarg sich ein verletzlicher Kern, eine Seele, die man nur all zu früh gebrochen hatte und die niemals wirklich wieder zusammen gewachsen war, so selbstsicher er sich auch seiner Umwelt präsentierte, so unsicher war er jedoch, wenn es um ihn selbst ging, war es jedoch nicht so das er kein Selbstbewusstsein hätte, das war durchaus vorhanden, doch war alleine seine Erziehung daran Schuld, würde er doch, wenn er etwas von sich preis gab Gefühle zeigen, würde er dann schwach und verletzlich sein, eben etwas das ein Malfoy nicht zu sein hatte und nicht durfte.

Wo aber war eigentlich seine kalte, glatte Maske geblieben? Als er in die Winkelgasse gekommen war hatte er sie eindeutig noch präsentiert, doch seit er das Eulenkaufhaus verlassen hatte – nein, eigentlich in dem Moment, als er sich zu der schönen Blonden gekniet hatte – hatte sie ihn auf eigenartiger Weise verlassen, war einfach verschwunden und präsentierte er sich ihr folglich also [i]nackt[7i], ganz so wie er war, der Lucius Malfoy, der hinter dieser Maske steckte, voller Gefühle, verletzlich und unsicher, durfte ihm dies doch eigentlich so gar nicht behagen, warum also machte es ihm nichts aus das sie ihn so sah?
Frage, immer wieder Fragen auf die er keine Antwort fand, zumindest nicht jetzt in diesem Moment, nahm er die Tatsache einfach hin, so wie sie war, blickte weiter hin stur in seine Tasse und wagte kaum mehr den Kopf zu heben.
Sicher würde sie jetzt über ihn lachen, das er, ausgerechnet er sich benahm wie ein verliebter Pennäler.
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeSa 14 Aug 2010, 17:19

„Natürlich wäre es das… aber bevor es sich noch entzündet und Sie hinterher noch ins St. Mungo’s müssen, sollte man lieber gleich tun, was man tun kann, oder?“
Das sanfte Lächeln auf seinen Lippen, stand so sehr im Gegensatz zu dem, wie er gesprochen hatte, dass es Ayla einen kurzen Schauer über die Haut jagte. Wie konnte er nur gleichzeitig so hart auf ihre Heilung reagieren, doch gleichzeitig sie so ansehen? Es machte sie neugierig, wenn auch etwas misstrauisch ihm gegenüber, denn sein seltsames Verhalten war ihr nicht ganz geheuer. Jäh spürte sie jedoch ihr Herz ein wenig höher schlagen, als er sie mit diesem sanften Blick bedachte. Als sie ihn in dem Eulenkaufhaus das erste Mal gesehen hatte, hätte sie nicht vermutet, dass diese stahlgrauen Augen auch zu solch sanften Blicken fähig waren. So streng hatten sie den Besitzer des Ladens zurechtgewiesen, als dass niemand vermuten konnte, dass der selbe junge Mann nun neben ihr saß und von Zeit zu Zeit sogar beinahe schüchtern in seine Teetasse saß. Wie konnten nur solche Gegensätze entstehen? Ayla konnte nicht verhindern, dass sie mehr über ihn wissen wollte, dass sie ergründen wollte, warum er so handelte und vor allem, warum er ihr auf ihre Frage keine Antwort geben konnte, sondern weiter vor sich blickte, während er ihrem fragenden Blick auszuweichen schien und stattdessen Wortfetzen vor sich hin murmelte, welche keine richtige Antwort ergaben. Die junge Hexe verbrachte die Zeit damit ihn einfach nur anzusehen, jede Gestik und Mimik zu ergründen um vielleicht doch hinter sein Geheimnis zu kommen, welches ihn zu umgeben schien.

Sie betrachtete sich sein Gesicht ganz genau. Zweifellos, er war mehr als nur gutaussehend, mit seiner blassen Haut, den grauen Augen und diesem nachdenklichen Blick, welcher Zurückhaltung und Verlegenheit ausdrückte. Doch diese Augen faszinierten sie mehr und mehr, da sie wie der Schlüssel dalagen, anhand welcher man ausmachen konnte, was in ihm vorging. Auch wenn sie die Ahnung beschlich, dass er sich dessen gar nicht bewusst war und wenn, dass er es so gut es ging versuchte zu verbergen. Im Kaufhaus hatte er es zweifellos getan; dort war nicht auszumachen, was er dachte oder was ihn bewegte. Doch jetzt gerade, kam er ihr viel offener vor, wenn auch nach wie vor verschlossen.
Ayla wusste von sich, dass sie oftmals viel zu sehr wie ein offenes Buch vor Menschen lag, dass man in ihr lesen konnte und an jeder Regung ihres Gesichtes ablesen konnte, was sie dachte. Doch bei Lucius war dem nicht so, und gerade das ließ die junge Hexe begieriger werden zu erfahren, warum er so handelte, wie er es tat. Sie redete sich ein, dass sie übertrieb, dass er nach wie vor ein Fremder war, dass sie seine Angelegenheiten nichts angingen, doch trotzdem konnte sie sich nicht dagegen wehren, dass sie mehr mit ihm zu tun haben wollte. So lächerlich sie sich auch dabei vorkam, dass sie sich ausmalte, wie sie Freunde wurden, wie ihn letztendlich knackte und die einzige sein würde, die ihn durchschaute. Ja, sie dachte viel zu weit und nahezu utopisch, dem war sie sich bewusst, doch kam nicht jedem einmal so komische Gedanken?

Als einfach keine Antwort folgte, nickte die junge Frau einfach nur und nippte an ihrer Tasse. Sie lachte nicht, wie er es von ihr erwartete und war schlicht unfähig einzuschätzen, warum er nichts sagen konnte.
„Ich glaube ich verstehe.“
, sagte sie leise, bevor sie einen weiteren Schluck Tee nahm. Ihr Blick ging in keine bestimmte Richtung, sondern wanderte unbestimmt über die Tischplatte, ihre beiden Tassen, sowie ihrer beider Hände, welche sie am Rande ihres Gesichtsfeldes noch erkennen konnte.
„Ich tu auch manchmal Dinge, die ich nicht verstehe. Dann fragt man mich hinterher ‚Hey, warum machst du so nen Schwachsinn?’ und ich kann einfach nicht antworten.“
Ein leichtes Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht.
„Wobei das nicht heißen soll, dass es schwachsinnig war, dass Sie mir gefolgt sind. Im Gegenteil, ich bin sehr froh drum.“
Sie sah ihn nicht an und sprach ganz einfach, nicht als ob sie einen versteckten zweiten Sinn dahinter verbarg – was sie nicht tat – oder als ob sie Hintergedanken hatte. Nein, es war einfach so, dass sie froh über seine Gesellschaft war, nicht mehr oder weniger. Auch wenn ihre Fantasien schon weiter gingen, obwohl sie sie unterdrückte.
„Ich glaube so kopflose Entscheidungen sind die besten überhaupt. Finden Sie nicht? Zumindest führen sie manchmal zu total interessanten Zufällen. “
Die Hexe lächelte in sich hinein, während sie mit beiden Händen ihre Teetasse umfasste, damit ihre Hände noch wärmer wurden, als sie durch den Schutz des Salons schon geworden waren.

Sie musste reichlich naiv und unbeschwert klingen. Reichlich unreif, jung und als hätte sie keine Ahnung von der Welt, doch dessen war sie sich bewusst. Ihre Sorgenfreiheit hatte sie vor Depressionen bewahrt und sie hatte sich fest vorgenommen, nur noch positiv in die Welt zu blicken und sich ihre Unbeschwertheit zu erhalten, selbst wenn es noch so fehl am Platze wirken mochte.
Schließlich musste sie doch leise auflachen, als sie sich ihre eigenen Worte durch den Kopf gehen ließ.
„Tut mir leid, ich glaube ich klinge wie irgendein billiges Horoskop, von irgendeinem Zauberer ohne Ahnung. Aber so denke ich eben…Sie dürfen gerne lachen.“
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeSa 14 Aug 2010, 18:33

St. Mungos? St. Mungos? Hatte sie das eben tatsächlich gesagt? Er solle ins St. Mungos?
Lucius Blick wurde von einem Moment auf den anderen hart und kalt, verschloss sich seine Mine sofort, wich jegliches Lächeln aus seinem Gesicht, doch konnte man, wenn man genau hinsah in seinen eis-grauen Augen das Entsetzen erkennen, welches allein nur dieser Name ausgelöst hatte.
St. Mungos, pah, keine Hundert Testrale würden ihn je in dieses verhasste Haus bringen, hatte er es doch selbst in Hogwarts vermieden sich überhaupt nur einmal Krankenflügel blicken zu lassen und dann kam dieses kleine, verzogene Ding und drohte ihm, ihm Lucius Malfoy, mit dem St. Mungos.
„Da wird sich sicher nichts entzünden und ein Fall für das Mungos ist es erst recht nicht“ grollte er ungehalten.
Oh nein, da sollte sie dann mal hübsch alleine hin gehen, aber ohne seine Wenigkeit, besten Dank auch.
Doch der kalte Blick hielt sich nicht sehr lange, verschwand allmählich wieder aus seinen Augen und wurde auch seine Mine wieder weicher, ließ er erneut die Maske wieder fallen, die er nun doch für einen Moment wieder gefunden hatte, war er erneut verlegen ob seiner harten Worte, meinte es Ayla doch sicherlich nur gut und hatte sie ja, wenn er sich ihre Worte noch einmal durch den Kopf gehen lies, nicht gesagt das sie ihn hin bringen wollte, sondern lediglich gemeint, das die Möglichkeit bestünde, wenn er die Wunde weiter offen und unbehandelt ließe.

Beschämt sah er nach unten, färbten sich seine Ohren leicht rötlich, ärgerte er sich doch ein wenig darüber, doch wirklich etwas dagegen tun konnte er nicht.
„Es... es tut mir leid, ich... ich wollte nicht so hart sein. Es ist nur so, ich... ich mag das Mungos nicht besonders.“ versuchte er sich zu entschuldigen.
Nicht mögen war jedoch schlichtweg die Untertreibung des Jahrhunderts, war ihm dieses Haus mehr wie nur verhasst, war es jedoch nicht nur das Krankenhaus an sich, war es allein der Umstand krank zu sein, oder so verletzt, das er sich nicht rühren konnte, hasste Lucius nichts mehr wie sich dann hilflos anderen ausliefern zu müssen, auf andere angewiesen zu sein, hatte es als Kind schon gehasst und so manchen Kampf mit seiner Mutter ausgefochten, wenn diese ihren Sohn versuchte im Bett zu halten.
Doch was der kleine Lucius nicht wollte, das wollte er einfach nicht, hatte er dann doch oft genug seinen Malfoy´chen Dickkopf durch gesetzt und erst ein einziger Blick von seinem Vater hatte genügt um den Jungen gefügig zu machen.
In seinem ganzen Leben war Lucius nur ein einziges Mal von sich aus im Bett geblieben, hatte er einfach keine andere Wahl gehabt, denn sein Körper hätte es niemals zu gelassen das er aufgestanden wäre, hatte er doch nicht einmal wirklich diese beiden Wochen bewusst erlebt, war mehr im Delirium gewesen als wirklich bei sich, hatte nicht mit bekommen wie sich seine Mutter um ihn gesorgt hatte und mehr wie einmal ihren Mann anflehte, doch endlich einen Heiler zu holen.
Abraxas jedoch war hart geblieben, hatte immer wieder nur gesagt das der Junge es alleine schaffen müsste, das nur so aus ihm ein Mann werden würde, sich umgedreht und das Zimmer verlassen.

Dies alles hatte Lucius bewusst nicht mit bekommen, unbewusst jedoch schon, war dies der Tag gewesen an dem seine Abneigung gegen das Krank sein an sich und alles, was damit zusammen hing überhaupt erst entstanden war und sich manifestiert hatte, wusste er dies jedoch nicht mehr, wusste nur das, was seine Mutter ihm erzählt hatte, doch jedes Mal, wenn er auch nur in Hogwarts dem Krankenflügel zu nahe gekommen war, den Geruch, den dieser oft verströmt hatte, in die Nase stieg, war ihm gewesen, als gäbe es etwas, an das er sich erinnern müsste, es jedoch nicht konnte.
„Ich glaube ich verstehe. Ich tu auch manchmal Dinge, die ich nicht verstehe. Dann fragt man mich hinterher ‚Hey, warum machst du so nen Schwachsinn?’ und ich kann einfach nicht antworten.“ Ayla´s Worte rissen den Todesser zurück in die Wirklichkeit, ging ihm schon wieder auf das seine Gedanken erneut abgedriftet waren, das er sich abermals in ihnen verloren hatte, wie es ihm seit fast vier Jahren ständig passierte, nur war dann meist niemand da, der ihn heraus riss, war er alleine mit sich und seinen Gedanken, ein nie enden wollender Strom, brachen sie so manches Mal wir eine Flut über ihn herein und schwemmten ihn mit sich fort und wenn er dann wieder zu sich kam stellte er erstaunt fest, das Stunden vergangen waren, Stunden in denen er einfach nur so da gesessen und nichts getan hatte, in denen er abgedriftet war, sich in sich selbst verloren hatte, mahnte er sich doch ständig sich das nächste mal mehr zusammen zu nehmen und sich nicht erneut von ihnen überrennen zu lassen, doch nur um dann abermals feststellen zu müssen, das er auch beim nächsten Mal und beim übernächsten Mal nicht dagegen angekommen war.

„Ich weiß nicht ob kopflose Entscheidungen wirklich so gut sind. Sie mögen sicher ab und zu recht interessant sein, doch meist führen sie auf Wege, die wir nicht gehen sollten, die irgendwo im Nichts enden und vielleicht sogar...“ Lucius brach ab und schüttelte den Kopf.
„Nein, ich muss mich entschuldigen, wieder einmal. Ich... ich sollte vielleicht besser gehen ehe ich noch...“ so langsam wurde es lästig das er keinen Satz wirklich zu ende brachte.
Doch was sollte er ihr denn sagen? Das so manche spontane Entscheidung meist in den Tod führte? Das man besser vorher drei Mal nachdenken sollte ehe man etwas tat oder sagte, das man nur dann spontan handeln sollte wenn man auch bereit war die Konsequenzen zu tragen? Dass das Leben eben nicht aus Spontanität bestand, sonder hart und grausam war?
Nein, sicher nicht. Dieses Mädchen neben ihm war so herrlich unschuldig und so erfrischend naiv das es fast schon eine Freude war ihr alleine nur zu zu hören, wollte der Todesser doch einfach nur hier sitzen, seinen Tee trinken und ihrer sanften Stimme lauschen, konnte er nicht einmal genau sagen wieso und woher dieser Wunsch kam, doch schon im Eulenkaufhaus hatte diese Stimme ihn in ihren Bann gezogen und vielleicht war dies mit ein Grund, warum er ihr gefolgt war, einfach nur, um diese liebliche und melodiöse Stimme erneut zu vernehmen, verzauberte sie ihn doch auch jetzt wieder und lauschte er ihr verzückt.
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeSa 14 Aug 2010, 19:15

Eben erst hatte sie mit Verwunderung festgestellt, wie sich seine Mimik und Gestik in den letzten Minuten grundlegend verändert hatte, und jetzt wurde Ayla Zeugin, wie sich tatsächlich sein Blick innerhalb von Sekunden entschieden veränderte. Nichts von der Wärme, welche vorhin noch darin gesteckt hatte, war mehr übrig. Das Lächeln war wie ausradiert. Man hatte fast das Gefühl, als hätte der junge Mann von einer auf die andere Sekunde eine Mauer aufgebaut, wo vorher noch Offenheit und beinahe Freundschaft gestanden hatten. Er sah sie mit einer Kälte an, die eine Gänsehaut über ihre Haut schickte, und sein Ton, als er zu ihr sprach, war von einer ganz anderen, als sie es bisher von ihm gewohnt war. Fast konnte sie nachempfinden, wie sich Eulop gefühlt haben musste, als er von Lucius zurecht gewiesen worden war. So reagierte sie ähnlich wie er, indem sie leicht zusammenzuckte, ihn jedoch dann mit einem trotzigen Blick besah. Sie würde nicht kleinbei geben, wie es der Besitzer des Geschäfts getan hatte. Doch gerade wollte sie hinnehmen, dass sie sich in ihm getäuscht hatte und vielleicht doch nicht diese Wärme in ihm steckte, welche sie an ihm zu mögen begann, als er den Blick nach unten wandte und erneut diese Wandlung durchmachte. Fast erinnerte er sie an Dr. Jekyll und Mr. Hyde, eine Gruselgeschichte, welche sie vor langer Zeit einmal gelesen hatte. Auch hier steckten quasi zwei Persönlichkeiten in einem Mann und immer wieder schimmerte eine andere hervor. Die Hexe wusste genau, welche Seite sie an Lucius lieber mochte, jedoch merkte sie, dass sie diese ständigen Wechsel zwar ängstigten, doch auch seltsam faszinierten.

Seine Entschuldigung nahm sie mit einem knappen Kopfnicken hin, sagte jedoch nichts. Ayla war kein Mensch, der gut im vergeben und vergessen war, insbesondere, wenn es um Freundschaften ging. Doch was war dies hier überhaupt? Nur eine flüchtige Bekanntschaft, doch nichts desto trotz konnte sie nicht vergessen, wie sein herrschender Ton geklungen hatte.
„Ja, ich hab es gemerkt…“
, erwiderte sie knapp. Doch sie konnte nicht lange diese nachdenkliche Mine auf ihrem Gesicht erhalten. Vielleicht würde sie irgendwann wissen, wieso er manchmal so unbeherrscht und kalt erschien, dann aber wieder ganz sanft drein blickte. Doch die Hexe merkte, dass sie mehr und mehr diesen sanften Gesichtsausdruck bei ihm sehen wollte. Dann, wenn diese eigentlich kalten Augen sie so anders ansahen, fast, als läge ihm was an ihr, obwohl sie sich erst wenige Minuten kannten.
Doch konnte sie bestreiten, dass ihr etwas an ihm lag? Du bist so naiv, wirklich… hälst dich für selbstbewusst, sagst du stehst mit beiden Beinen im Leben und riskiert einmal im Monat dein Leben. Aber naiv bist du trotzdem… und viel zu gutgläubig.

Als er schließlich seine Erwiderung wiederum abbrach und den Kopf schüttelte, sah sie ihn das erste Mal wieder an. Ihr fragender Blick sah ihn interessiert an, während sie den Kopf leicht schief legte. Auch dies war typisch für die junge Hexe. Wenn sie etwas beschäftigte, legte sie oftmals den Kopf schief oder fuhr sich durch die Haare, insbesondere, wenn sie nervös war.
„Und vielleicht sogar was?“
Neugierig sah sie ihn an. Wollte sie die Antwort hören? Denn mit Sicherheit würde sie wieder neue Fragen in ihr aufrufen. Fragen, die ihr niemand beantworten würde, wenn sie später auseinander gingen und sich wahrscheinlich niemals wieder sehen würden. Doch würden sie das wirklich? Wie wahrscheinlich ist es wohl einen total Fremden, den man durch Zufall aufgegabelt hat, in so einer großen Stadt wie London wieder zu sehen? Vielleicht ist er ja auch gar nicht von hier. Er scheint ja sowieso viel beschäftigt zu sein, oder? Wenn sie es recht bedachte, war es doch sehr unwahrscheinlich ihn wieder zu sehen.
„Im Nichts endet kein Weg… und selbst wenn, dann hat man immer noch die Wahl zurückzugehen und auf den besseren Weg umzuschwenken.“
Es war mehr gemurmelt als alles andere, da sie immer noch eine Antwort auf ihre Frage erwartete, denn diese interessierte sie um einiges mehr, als eine pure Erwiderung auf ihre Aussage.

„Ehe Sie noch was?“
Immer wieder hakte sie nach, damit er seine Sätze beendete, so kam es ihr vor. Immer wieder musste sie sich aufdrängen und mehr erfahren, selbst wenn Lucius den Kopf schüttelte und anscheinend nichts mehr erwidern mochte. Wieso nur, war sie so begierig auf jedes Wort, das er sagte? Entschieden schüttelte sie den Kopf.
„Wir entschuldigen uns beide ziemlich viel in diesem einen Gespräch, wenn Sie mich fragen… dabei brauchen Sie sich doch gar nicht zu entschuldigen.“
Mit leisem Schrecken nahm sie wahr, dass er offenbar wirklich gehen wollte. Hallo? Der hat auch andere Sachen zu tun, weshalb wundert dich das? Sie hatte das Gefühl, als müsste sie ihn aufhalten, als wäre diese Begegnung um einiges zu kurz gewesen. Doch wieso sollte er ausgerechnet für sie noch länger bleiben? Es war völlig schwachsinnig das von ihm zu erwarten. Doch sie wollte unter keinen Umständen, dass sein Geheimnis ihr für immer verborgen blieb und sie dieses warme Lächeln nie mehr zu Gesicht bekam.
„Meinetwegen müssen Sie nicht gehen… wirklich! Bitte… bitte, bleiben Sie doch noch ein wenig.“
Ihre Bitte klang leise, jedoch auch um einiges schüchterner, als alles, was sie bisher von sich gegeben hatte. Sie wusste, sie konnte nichts von ihm verlangen, schon gar nicht, nachdem er so viel für sie getan hatte.
„Ich meine…. Wenn Sie gehen möchten… dann bedanke ich mich für den Tee und die Rettung. Danke.“
Damit gestand sie sich nun wirklich ein, dass sie ihn zu nichts zwingen konnte. Wie töricht von ihr zu glauben, dass er bleiben würde, wenn sie ihn nur genug bitten würde. Doch sie hielt es ihm offen… noch konnte er einen Rückzieher machen. Doch ihr Gesicht war eindeutig bedauernd. Nein, sie wollte nicht, dass er ging und sie diesem Lächeln hinterher trauern musste.
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeSa 14 Aug 2010, 20:54

„Im Nichts endet kein Weg… und selbst wenn, dann hat man immer noch die Wahl zurückzugehen und auf den besseren Weg um zu schwenken. Lucius hob den Kopf und sah sie eine Weile nur stumm an, ehe er ihn wieder senkte und leicht hin und her bewegte als wollte er ihre Aussage verneinen.
„Zu viele Wege enden im Nicht, schneller als wir uns dessen bewusst sind. Meist sind es Kleinigkeiten die uns dorthin bringen, Entscheidungen von denen wir dachten das sie vielleicht richtig wären, oder die einem aufgedrängt werden, die man selbst nicht bereit ist ein zu gehen und doch... man muss diesen Weg gehen, ob man nun will oder nicht und es gibt keine Möglichkeit um zu kehren oder einen anderen Weg zu wählen, denn jeder Weg dann man wählt endet im... endet irgendwo, nur nicht dort wo man hin wollte.“ Lucius´ Stimme klang dumpf, sah er in der ganzen Zeit, in der er nun gesprochen hatte nicht ein einziges mal auf, regte sich nichts an ihm, nichts in seinem Gesicht, lediglich seine Hände spielten mit der Teetasse, drehte sie unablässig hin und her und auch als er verstummte hörte er nicht auf damit.
Erneut holten ihn die Erinnerungen ein an einen Tag vor fünf Jahren, ein Tag im Juli, als sein Vater zu ihm gekommen war, ihm befohlen hatte ihn zu begleiten, hatte Lucius nicht einmal gewusst was sein Vater vor hatte und wo er hin wollte, doch der junge Mann hatte sich auch dieses Mal der väterlichen Autorität nicht entziehen können, war somit Abraxas gefolgt in ein anderes herrschaftliche Haus, das er nicht kannte und das ihm auf eigenartige Weise unheimlich gewesen war.

Düster und drohend hatte es sich vom abendlichen Himmel abgehoben, doch war Abraxas nicht stehen geblieben sondern darauf zu geeilt, hatte seinen Sohn angetrieben ihm zu folgen, war er doch erstaunt gewesen einem Mann gegenüber zu stehen, der so unscheinbar und harmlos aussah, bis er zu sprechen begann.
Kalte Schauer waren über den Rücken des Jungen gekrochen, hatte er nur noch den Wunsch verspürt von diesem Ort zu fliehen, egal wohin, nur weg, ganz schnell weg von diesem Mann und diesem Haus, doch er war geblieben, musste bleiben, musste sich anhören was dieser Mann zu sagen hatte und von ihm verlangte.
Die Aufgabe selbst war leicht gewesen, sein Hass auf diese Person groß, würde er endlich aufatmen und frei sein wenn es diese Person nicht mehr gab, hatte er diese Aufgabe doch erfüllt und als er ein zweites Mal vor diesem Mann gestanden hatte war er alleine gewesen, war jedoch sein ungutes Gefühl diesem Mann gegenüber nicht weniger geworden, waren ihm erneut kalte Schauer über den Rücken gelaufen, erst recht als der Mann nach seinem linken Arm griff und den Zauberstab hervor zog.
Dunkel hatte Lucius geahnt was nun kommen sollte, waren die Schmerzen höllisch gewesen, wer er fast bewusstlos geworden und hatte sich nur mit Mühe aufrecht und bei wachem Verstand halten können und stand nun seit diesem Tag im Dienst den Dunklen Lords.

Wo war da bitte die Möglichkeit um zu kehren und einen anderen Weg ein zu schlagen? Ganz gleich welchen Weg er auch wählen würde, am Ende würde er sich immer wieder an einer Gabelung wieder finden, würde der eine Weg zurück zu Voldemort führen und der andere in den sicheren Tod, denn wen dieser Mann einmal in seinen Fängen hatte, den ließ er nicht mehr gehen und versuchte man sich dann von ihm ab zu wenden dann konnte man froh sein wenn er einen gleich tötete anstatt zuvor noch zu quälen, was er nur all zu gerne tat.
Voldemort war grausam und mordlüstern und erwartete die gleiche Grausamkeit auch von seinen Anhängern.
„Ehe Sie noch was?“
„Nichts, vergiss es einfach wieder. Es hat... nichts zu bedeuten.“ murmelte Lucius, mehr zu sich selbst wie zu den Blonden, die ihn aufmerksam musterte.
Sah er erst auf als sie ihn bat nicht zu gehen, hatte er doch nicht einmal vor gehabt zu gehen, war ihm schon der Gedanke allein unerträglich sie verlassen zu müssen ohne die Gewissheit sie jemals wieder zu sehen.
Nein, er konnte nicht gehen, nicht jetzt und am besten nie wieder.
Lucius stutze ob seiner Gedanken.
Moment mal, wieder sehen, nie wieder gehen lassen wollen? Hallo? Was war denn das, bitte schön? Seit wann hatte er denn solche abstrusen Gedanken? Eine Frau war gut für ins Bett und damit hatte es sich aber auch schon.
'Ja, aber nicht diese hier, denn die ist was ganz Besonderes.' wisperte eine leise Stimme in seinem Kopf und kicherte.
Kannst du mal bitte die Klappe halten?
'Warum sollte ich? Wenn du zu blöd bist um zu merken das du gerade dabei bist dich in die Kleine zu verlieben? Hallooooo Malfoy, einer muss dich ja hin stumpen.'
Ach sei einfach still ja. Ich und Liebe? Du spinnst, ich kann nicht lieben.
'Ach nein? Kannst du nicht? Bist du dir da so sicher?'
erneut kicherte die Stimme, verstummte dann aber zum Glück, stierte Lucius weiterhin in seine Tasse, runzelte die Stirn und horchte in sich hinein, doch alles blieb still.
Die Saat jedoch war gesetzt und schon dabei auf zu gehen, wandte der Todesser den Kopf und sah sie an, musterte sie, so wie er es zu Anfang getan hatte, sah das Bedauern in ihren Augen und wusste das er nicht gehen würde.
Ein Lächeln glitt über seine Züge, löste Lucius nun eine Hand von seiner Tasse und griff nach der ihren.
„Ich werde nicht gehen, zumindest nicht alleine. Ich...“ er stockte wieder, gab sich dann jedoch einen Ruck ehe er weiter sprach.
„Hättest du Lust mich zu begleiten und mir beim Abendessen Gesellschaft zu leisten, Ayla?“
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeSa 14 Aug 2010, 22:14

Mit immer interessierter werdendem Blick beobachtete sie ihn genau, während er sprach. Seine Mine war unergründlich, es war unmöglich zu sagen, was er dachte oder wie er dabei fühlte, was er sagte. Doch sie kam nicht umher zu denken, dass er verbittert sprach und aus eigener Erfahrung. Doch woher diese Ahnung kam konnte sie bei bestem Willen nicht sagen, es war nur Intuition. Seine eher pessimistische Denkweise war ihr viel zu unvertraut, als dass sie etwas Sinnvolles darauf erwidern konnte. Es nahm ihr schlicht die Kraft etwas zu sagen. Eine Weile saß sie einfach still neben ihm und beobachtete, wie er die Teetasse hin und her drehte. Die Hexe konnte in keiner Weise daran glauben, was er sagte, geschweige denn seine Meinung teilen. Für sie gab es immer einen Ausweg und wenn sie auf ihn bestand, dann erreichte sie ihn auch, zumindest glaubte sie das. Wie groß konnten Hindernisse schon sein? Selbst als Gegenspieler der Todesser glaubte sie immerwährend daran, dass alles gut werden würde und eines Tages alle glücklich und zufrieden sein würden. So naiv es auch klang, selbst in ihren Ohren, sie glaubte noch an die heile Welt. Sie wusste, wie unvernünftig und unrealistisch es klingen musste, doch eingestehen konnte sie es nicht. Manchmal, nachts, wenn sie wach lag und schlimme Nachrichten erhalten hatte, war sie nahe dran zu verzweifeln und einzugestehen, dass eben nicht immer alles gut laufen konnte. Doch diese Momente hasste sie mehr als alles andere, trotz der Tatsache, dass sie in letzter Zeit immer häufiger würden.

„Man kann immer dahin kommen, wohin man möchte, wenn man es nur hart genug versucht und alles daran setzt diesen Weg zu gehen. Davon bin ich überzeugt…“
Wirklich ‚überzeugt’ klang sie jedoch nicht, denn die Antwort war nur halbherzig hingemurmelt. Es ist so schwer positiv zu bleiben, wenn er so dreinschaut und ich keine Ahnung habe wieso. Es ist als erstickt er jeden Versuch des positiven Denkens im Keim. Aber warum? Weil er es nicht anders kennt?
Wieder eine Frage, welche sich Ayla auf ihre imaginäre Liste schrieb. Diese Rätsel jedoch übten mehr und mehr Faszination auf sie aus und sie konnte sich nicht wehren, dass sie es sehr genoss mit ihm umzugehen, trotz der trüben Gedanken, welche er von Zeit zu Zeit zu haben schien. Doch war das wirklich so?
Gerade wünschte sie sich sein Lächeln zurück, welches sie so sehr mochte, als es auch schon auf seinen Lippen erschien. Die junge Frau erwiderte es nur zu gerne, denn es war wunderschön ihn so lächeln zu sehen. An und für sich empfand sie Lucius schon als gutaussehend, doch mit diesem Lächeln war ihr fast so als schmelze sie, so unnachvollziehbar es auch klang. Es erschien ihr, als wäre sein Lächeln etwas Seltenes und gerade deshalb freute sie sich umso mehr, wenn sie eines auf seinen Lippen hervorrief. Ein solches Lächeln hatte sie noch niemals gesehen, bei keinem Mann, den sie jemals getroffen hatte.

So sehr war sie in seinen Augen versunken, dass sie kaum bemerkte, dass seine Hand nach ihrer griff und so, wäre sie fast erschrocken, wenn nicht seine Hand so warm auf ihrer gewesen wäre. Hatte sie jemals ein vergleichbares Gefühl gespürt, wenn jemand nach ihrer Hand gegriffen hatte? Es war das erste Mal, dass seine Haut die ihre berührte und ein sachtes, angenehmes Prickeln war allzu leicht auszumachen und sekundenlang konnte Ayla dieses Gefühl genießen.
„Ich werde nicht gehen, zumindest nicht alleine. Ich...“
Sie sah erneut auf, hatte die letzten Sekunden nur seine Hand auf ihrer angesehen. Sie sah, wie er stockte und den Blick abwandte. Wieder wurde er verlegen, was so anders war, als andere Reaktionen von ihm. Er konnte ungeheuer selbstbewusst sein, ungeheuer charmant, doch jetzt gerade war er beinahe schüchtern und so anders, als sie ihn bisher kennen gelernt hatte.
„Hättest du Lust mich zu begleiten und mir beim Abendessen Gesellschaft zu leisten, Ayla?“
Beinahe sofort wurden ihre Wangen zart rosa. Es war das erste Mal, dass er sie beim Namen nannte, und sie mochte den Klang, welchen seine Stimme ihm gab. Und es war auch das erste Mal, dass er sie duzte, wie sie bemerkte, doch das war nun nicht wichtig und reine Nebensache.

Man sah ihr sofort an, dass sie sich über den Vorschlag freute und sie war drauf und dran zu nicken und ja zu sagen, doch dann meldete sich eine leise Stimme in ihrem Ohr, welche sie daran erinnerte, dass sie vorsichtig sein musste. Sie kannte ihn kaum, er war ihr fremd, und sein Angebot schloss nicht aus, dass er anderweitige Hintergedanken hatte. Wieso denkst du das von ihm? Er ist charmant, hat gute Manieren… Ayla hasste die Gedanken, welche ihr kamen. Sirius bläute ihr Tag um Tag ein vorsichtig zu sein, weil man nie wusste wer draußen lauerte, oder welche Gefahren es gab. Niemand war das, was er vorgab zu sein. Und doch wollte sie glauben, dass sie Lucius richtig einschätzte und er keiner der Männer war, vor welchen sie gewarnt worden war. Für manche Männer bist du nichts anderes als Frischfleisch… denk daran.
Ayla wich seinem Blick aus, trotz der fröhlichen Reaktion, welche sie ihm zuerst gezeigt hatte, als er sie gefragt hatte.
„Ich… ich kann mich doch nicht schon wieder von dir einladen lassen, oder?“
, sagte sie leise und mit einem sachten Lächeln auf den Lippen. Sie wollte seine Einladung nicht ausschlagen, unter keinen Umständen, für nichts in der Welt. Bist du völlig kirre? Sirius bringt dich um, wenn er hört, wie unvernünftig du bist!
„Was ich meine… ich leiste dir gern Gesellschaft. Ja. Sehr gern.“
Nun war es an ihr etwas schüchtern dreinzublicken und verlegen zu sein, wobei das rosa immer noch ihre Wangen zierte. Doch ihre Vorsicht war nicht verschwunden.
„Aber… ich muss darauf bestehen, dass wir irgendwohin essen gehen und… nicht zu dir nach Hause, falls du das gemeint hast. Nicht, dass ich dir misstraue oder so aber wir leben in verrückten Zeiten und meine Freunde würden mich umbringen, wenn sie hören, wie unvernünftig ich bin. Immerhin kenne ich dich erst eine gute Stunde.“

Sie konnte nicht einschätzen, wie er auf ihre Aussage reagieren würde. Er konnte sauer werden, dass sie ihm so etwas möglicherweise unterstellte. Er konnte es absolut nachvollziehen. Oder aber er konnte auch einfach gehen, weil damit seine Hoffnungen auf eine schnelle Nummer zerschmettert waren. Ayla wusste nicht, was sie erwarten sollte. Sie war nicht für One-night-stands zu haben, so viel stand fest, obwohl sie tief im Inneren sich schon seit langem wieder nach einem Mann in ihrem Bett gesehnt hatte. Doch eigentlich waren solche Nummern ohne wirkliche Gefühle nicht ihr Ding.
„Natürlich esse ich dann nichts… du hast schon genug für mich getan heute, ehrlich. Es ist nicht so, dass ich dir was unterstelle oder so… aber, na ja, es gibt ein paar Mädchen die ich kenne, die im Tropfenden Kessel schon auf den ein oder anderen Typ gestoßen sind, der eindeutige Angebote gemacht hat. Ich trau dir das nicht zu… aber man sollte vorsichtig sein, glaube ich.“
Nun war sie anders, als zuvor. Sie war zurückhaltend und es war ihr unsagbar peinlich, dass sie diese Worte so aussprach und damit den Eindruck erwecken musste, ihm zu unterstellen, dass er sie nur ins Bett kriegen wollte. Nervös fuhr sie sich durch die Haare. Verlor sie ihn jetzt?
„Aber ich würde mich glücklich schätzen dich jetzt nicht gleich zu verlieren… ehrlich.“
Bei diesen Worten fühlte sie ein unbestimmbares Gefühl in ihrer Magengegend. Schärmerei?
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeSo 15 Aug 2010, 12:26

„Man kann immer dahin kommen, wohin man möchte, wenn man es nur hart genug versucht und alles daran setzt diesen Weg zu gehen. Davon bin ich überzeugt…“ Doch so überzeugt von ihren eigenen Worten klang Ayla nicht, sagte Lucius jedoch nichts mehr dazu, wusste er es besser, zumindest was ihn betraf, mochte sie vielleicht immer wieder einen Weg finden, ihn einschlagen, umkehren und einen neuen wählen, doch für ihn galt dies nicht, würde er einen anderen Weg einschlagen wollen war sein Leben vorbei.
So einfach war das.
Doch eher er erneut in Gedanken versinken konnte, packte sich Lucius schließlich ein Herz und die Gelegenheit beim Schopf und fragte sie rund heraus ob sie ihn den begleiten wolle und vielleicht den Abend mit ihm verbringen würde.
Auf die Antwort, die dann kam, war er allerdings nicht gefasst gewesen, war er doch für einen Moment irritiert,, hörte ihr still zu und musste sich dann eingestehen, das sie doch völlig recht hatte mit dem was sie sagte.
Hatte er denn nicht zunächst den Gedanken gehegt das sie für eine schnelle Nummer genau die Richtig wäre?
Jetzt, im nach hinein schämte er sich für diesen Gedanken, hatte er sie da doch noch nicht gekannt, kannte er sie jetzt eigentlich auch noch nicht wirklich, doch war sie in dieser einen Stunde so viel mehr geworden wie nur ein Mädchen, das er einfach so mit sich nahm.

Hatte er doch daran gedacht ins Manor zu apparieren, ihr vielleicht das Haus zu zeigen, doch wären sie dort alleine gewesen, hätte niemand gewusst wo sie denn nun war, lag doch das Haus abgeschieden weit außerhalb der kleinen Stadt Wiltshire, umgrenzt von hohen Mauern und einem Tor, das jeden unliebsamen Besucher sofort abwieß, waren doch auch die Mauern mit magischen Bannen belegt, so das sich auch von dort niemand einschleichen konnte und hinein apparieren konnte man ebenso nicht, war es auch nur den Familienmitgliedern möglich direkt vom Grundstück aus zu disappieren.
So gesehen hatte Ayla völlig recht, gerade in diesen dunklen Zeiten sollte man niemanden trauen und sich erst recht mit keinem Fremden irgendwohin begeben wo es einsam und verlassen war und ein Fremder war er noch immer für sie, reichte doch eine Stunde nicht aus um jemanden kennen zu lernen, gut genug um ihm blind vertrauen und folgen zu können.
Nickte Lucius folglich zu dem was sie sagte, wich zum ersten Mal an diesem Tag der melancholische Ausdruck aus seinen Augen, wurden hell und klar und blickten nun leicht amüsiert, wenngleich auch jeglicher Spott darin fehlte.

„Nun ja, ich dachte tatsächlich zuerst an mein Haus, aber du hast recht, in diesen Zeiten sollte man vorsichtig sein mit wem man sich einlässt und jedem Fremden zunächst einmal misstrauen. Man weiß nie auf welcher Seite derjenige steht und was er im Schilde führt.
Ich kenne ein sehr nettes gemütliches Lokal, ein wenig außerhalb von London, aber gut besucht, dort wird es dir sicher gefallen.
Aber... das du nichts isst, davon will ich nichts hören, es soll auch kein eindeutiges Angebot sein. Wenn ich so ein Mädchen gesucht hätte, würde ich sicher nicht dieser hier sitzen, Tee trinken und plaudern. Ganz davon abgesehen,“ er lies seine Augen über Ayla wandern. „ich denke nicht das du zu dieser Sorte Mädchen gehörst die auf schnelles Geld aus sind.“ Nachdenklich wiegte er mit dem Kopf und betrachtete sie noch einmal. „Nein, ganz sicher nicht.“
Lucius schwieg einen Moment und versuchte zu ergründen was er fühlte. Er freute sich, freute sich das sie ihm keinen Korb gegeben hatte, freute sich das sie den Abend mit ihm verbringen wollte und er ihre Gesellschaft noch eine Weile genießen durfte, freute sich über jedes Wort das sie sagte, jeden Blick den sie ihm zu warf, wusste er doch selbst nicht woher dies kam und wie er dies einordnen sollte, kannte er doch keine Gefühle und schon gar nicht solche, die ihn gerade jetzt nicht in Ruhe ließen, ging ihm jetzt erst auf das seine Hand noch immer auf der ihren lag, doch zog er sie nicht weg, lies sie liegen, war es doch ein ganz eigenartiges Gefühl sie so zu berühren, die warme, weiche Haut zu spüren, kribbelte doch die seine an eben dieser Stelle und wenn gleich es auch nicht unangenehm war, so war es doch neu und verwirrend.

Er hatte schon so viele Mädchen berührt, nicht nur an den Händen, hatte so viele Körper liebkost und unter seinen Händen wie Wachs schmelzen lassen, doch noch nie hatte er selbst etwas dabei gefühlt, außer Lust und Verlangen sich in diesem Körper zu versenken um seine eigenen Triebe zu befriedigen, war es ihm doch jedes Mal egal gewesen was die Mädchen dabei empfunden hatten, doch bei Ayla war es völlig anders, dachte er weder an Lust noch an sonst irgendetwas in dieser Richtung, kam es ihm nur darauf an sie nicht gehen zu lassen, ihr nahe zu sein, dem Klang ihrer Stimme zu lauschen, ihr in die Augen zu sehen die von einem verwirren braun-grün waren, die ihn faszinierten und in denen er zu ertrinken meinte.
Was war es? Was zog ihn so magisch an diesem Mädchen an das er den Wunsch verspürte sie nie wieder gehen zu lassen? Hatte diese kleine Stimme in ihm vielleicht recht? War er vielleicht tatsächlich drauf und dran sich in sie zu verlieben? Aber wie konnte das sein? Er konnte nicht lieben, er war zu dieser Art von Gefühlen nicht fähig. Oder etwa doch?
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeSo 15 Aug 2010, 18:05

Jede Sekunde, welche sie mit dem jungen Mann verbrachte, erschien ihr unheimlich kostbar und sie wollte auf keinen Fall, dass diese Zeit so schnell vorüber ging. Gerade klarte Lucius’ Blick wieder auf und mit hellem Blick trafen seine Augen die ihren, welche den Blick sanft erwiderten. Irrte sie sich, oder wurde er ebenso magisch von ihrem Blick angezogen, wie sie von seinem? Bisher hatte sie nicht gewusst, dass grau, was doch eigentlich eine kalte Farbe war, auch so warm schimmern konnte und sie so ansehen konnten. Diese Augen… in die könnte man sich wirklich verlieben., schoss es ihr durch den Kopf, wobei sie nur eine Sekunde später dachte, wie völlig durchgeknallt sie sein musste. Sie kannte Lucius gerade mal eine Stunde und schon begann sie für ihn zu schwärmen, wie es doch sonst nicht ihre Art war. Erst recht nicht, wenn sie sich gleich ausrechnen konnte, dass sie niemals eine Chance bei dem Blonden haben würde. Wahrscheinlich war er nicht mal wirklich an ihr interessiert…Klar, deshalb will er dich auch unbedingt zum Essen einladen und hat seine Hand immer noch auf deiner. Doch es erschien Ayla nahezu unmöglich, dass jemand wie er möglicherweise interessiert an ihr war. Höchstens irgendwelche pickligen und völlig verwahrlosten Assistenzkräfte im Ministerium waren bisher auf sie Aufmerksam geworden – sehr zum Spott ihrer besten Freunde. Ayla konnte gut darüber lachen, doch es machte sie auch seltsam traurig, dass ihr schon lange niemand mehr über den Weg gelaufen war, der ihre Zuneigung erwidert hatte.
Immer noch wagte sie es nicht zu glauben, obwohl sie sich seine Zuneigung eigentlich an fünf Fingern ausrechnen konnte. Warum sonst würde er sie so ansehen?

Sichtbar erleichtert, dass er ihre Vorsicht verstand, atmete die junge Hexe auf. Sie wusste nicht, was sie getan hätte, wenn er nun erbost aufgestanden und verschwunden wäre. Hätte sie geweint? Ich wein doch nicht, und erst recht nicht, wenn ein völlig Fremder einfach abhaut! Hallo? Was ist los mit mir?
Seinen Vorschlag in ein Lokal zu gehen, nahm sie nickend zur Kenntnis. Das klang doch eigentlich ganz gut, wäre da nicht die Tatsache, dass er sie dann schon wieder einladen musste. Schon seit Jahren war es der jungen Hexe nicht wohl dabei, wenn sie anderen auf der Tasche lag, selbst wenn diese noch so sehr bestritten, dass es ihnen etwas ausmachte. Natürlich, Freunden machte so etwas nichts aus und sie selbst hätte, wäre es umgekehrt gewesen, dasselbe behauptet, doch Ayla war sich sicher, dass es in gewisser Weise nervend sein musste, dass sie so wenig Geld besaß. Nicht um ihretwillen, sondern weil sie ständig eingeladen werden musste, denn einfach zu Hause versauern lassen, wollte sie auch niemand.
„Aber ich kann mich doch nicht schon wieder von dir einladen lassen.“
, erwiderte sie und versuchte ihrer Stimme einen entschiedenen Klang zu geben. Wie sollte sie ihm irgendwann all das zurückgeben? Niemals würde sie etwas Ähnliches für ihn tun können, denn wann hatte sie schon genug Geld andere einzuladen? Es war ihr sehr unwohl dabei Lucius sozusagen etwas schuldig zu sein.
„Das kann ich doch nie mehr gut machen…“
, murmelte Ayla leise. Nicht, dass sie etwas gegen die Einladung hatte, doch die junge Hexe war viel zu bescheiden, als dass sie das Angebot ohne wenn und aber angenommen hätte.

Der Blick, welchen der junge Mann über sie wandern ließ, bescherte ihr einmal mehr einen kurzen, aber wohligen Schauer auf der Haut. Er hatte sie absolut richtig eingeschätzt. Sie war keines der Mädchen, welche sich leichtfertig anboten, in der Hoffnung auf ein wenig Spaß, kurzzeitigen Ruhm oder Geld. So sehr sie letzteres auch benötigte, zu einer solchen Tat würde sie sich nicht hinreißen lassen. Schon in Hogwarts war sie eher Spätzünder gewesen und hatte jene Mädchen, welche sich nur allzu freizügig anzogen mit Verachtung gestraft. Ayla war kein Modepüppchen und auch niemand, der sich anbiederte oder auf jeden Mann aus war, den sie kriegen konnte. Umso mehr tat es ihr gut, wenn ihr einer aus dem Blauen heraus begegnete und ihr Komplimente machte, die sie erröten ließen und die noch dazu ehrlich klangen. So glaubte sie ihm schneller, als ihr lieb war, doch konnten diese Augen sie anlügen?
„Nein, ich bin in der Tat nicht auf solche ‚schnellen Nummern’ aus, ganz und gar nicht. Um ehrlich zu sein, halte ich davon nicht besonders viel. Und du?“
Lächelnd sah sie ihn an, ein wenig prüfend vielleicht, doch glaubte sie ganz und gar nicht, dass Lucius jemand war, der ständig auf leichte Mädchen aus war. Wenn sie es recht bedachte, dann hatte er sicherlich viele Angebote in dieser Richtung, schien er doch ein Mann von Stand zu sein, noch dazu gutaussehend. Ein erstes Mal besah sie sich seine Kleidung näher und schätzte, dass allein das Futter seines Umhangs mehr wert war, als vieles, was sie besaß. Sie fragte sich woher das Geld wohl kommen mochte, welches er zu besitzen schien. Soweit sie wusste, waren es zumeist die alteingesessenen reinblütigen Familien, welche Geld wie Heu hatten, beispielsweise die Blacks. Doch sie beschloss derartige Fragen erst später zu stellen und nicht jetzt, wo ihm seine Hand auf ihrer nach wie vor den Atem nahm.

„Naja, bis dahin ist ja noch etwas Zeit, richtig? Wollen wir uns dort treffen oder überbrücken wir die Zeit mit noch mehr Tee?“
Lachend nippte sie an ihrer Tasse, welche mittlerweile beinahe leer war. Sie wusste nicht, was ihr lieber wäre, denn einerseits wollte sie Lucius nicht so schnell loswerden, doch andererseits hatte es auch gewisse Vorteile noch schnell zu hause vorbei zu sehen und sich etwas herzurichten. Ayla ertappte sich bereits bei dem Gedanken daran, was sie wohl anziehen würde, was wiederum völlig untypisch für sie war. Seit wann machte sie sich Gedanken darum, mit welchem Outfit sie am ehesten überzeugen konnte?
Ein Lächeln stahl sich deshalb auf ihr Gesicht, während sie erst auf die Tischplatte vor sich sah und dann wieder zu ihm.
„Du bist ein ziemlich interessanter Mensch, weißt du das?“
Die Worte entschlüpften einfach so ihrem Mund, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Wie dumm sie sich anhören musste… und so verzog sie gleich darauf das Gesicht, beschloss dann aber in den sauren Apfel zu beißen und das Thema bei zu behalten.
„Manchmal glaube ich, dass ich weiß wie du reagieren wirst oder was du denkst, aber im nächsten Moment machst du was ganz anderes oder hast auf einmal diesen… diesen Blick als ob du an was ganz anderes denkst. Ist schwer dich einzuschätzen… na ja, vielleicht kenne ich dich einfach nicht gut genug. Deine Freunde können das sicherlich besser.“
Sie schmunzelte ein wenig und leerte dann ihre Teetasse, jedoch nur mit einer Hand, da die andere immer noch unter seiner lag und sie alles daran setzte, diese Position beizubehalten. So unbequem die Haltung auch war, jede Faser ihres Körpers wollte, dass der Körperkontakt zwischen ihnen blieb. Und ihre Hand schrie förmlich danach, dass seine sie nicht mehr los ließ.
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeSo 15 Aug 2010, 19:33

„Aber ich kann mich doch nicht schon wieder von dir einladen lassen. Das kann ich doch nie mehr gut machen…“ Ein warmes Lächeln zog über das Gesicht des Blonden und er schüttelte leicht den Kopf.
„Das ist auch keine Einladung sondern ein großes Vergnügen. Das zum Einen und zum Anderen, deine Gesellschaft macht es mehr als wieder gut, mehr wünsche ich mir gar nicht.“
Lucius verstummte, sah sie etwas irritiert an, wunderte er sich doch über sich selbst das er dies so einfach heraus gebracht hatte, hatte er doch nicht einmal nach gedacht was er eigentlich sagen wollte und doch waren ihm die Worte so leicht über die Lippen gekommen, das er es selbst nicht ganz glauben konnte.
'Na siehst du, es geht doch' erneut meldete sich die kleine Stimme, kicherte leise und verstummte dann wieder, schüttelte er im Geiste über sich selbst den Kopf und vermutete, das diese Stimme wohl sein eigentliches Ich sein musste, jenes Ich, das er wohl wäre, wenn sein Vater nicht gewesen wäre.
Ihr musternder Blick entging ihm nicht im geringsten, fragte er sich jedoch was sie nun denken mochte, vermutete, das sie wohl versuchte ab zu schätzen wie gut betucht er war, musterte sie doch gerade auch eingehend seine Kleidung, die so sehr von der ihren ab stach, lies er doch seine Anzüge und alles was er sonst brauchte bei einem teuren Schneider anfertigen, maßgeschneidert und nur vom feinsten Tuch, spielte doch von jeher im Hause Malfoy Geld keine Rolle, er hatte genug, hatte es, wie es jeder Sohn in dieser Familie tat, geerbt und tat alles dafür, das es sich nie erschöpfte.
Seine Geschäfte florierten, besser noch wie zu Zeiten als sein Vater sie geleitet hatte, hatte er doch viele neue Verbindungen geknüpft und waren auch so manche Geschäfte nicht unbedingt legal zu nennen.
Für so manches Artefakt hätte sich das Zaubereiministerium sicher interessiert und ihn wohl nach Azkaban gebracht.

„Na ja, bis dahin ist ja noch etwas Zeit, richtig? Wollen wir uns dort treffen oder überbrücken wir die Zeit mit noch mehr Tee?“ Ayla´s Stimme riss Lucius aus den Gedanken und er überlegte einen Moment. Eigentlich hatte er noch in ein gewisses Geschäft gehen müssen, wurde er dort zwar nicht erwartet, doch wenn er schon einmal in der Winkelgasse war, so versäumte er meist nie einen Besuch in der Nokturngasse. Sie jedoch mit zu nehmen war nicht besonders ratsam, verschob er dann doch lieber den Besuch bei Burgin und Burks auf einen anderen Tag, war ihm doch der Gedanke, sich von ihr zu trennen fast unerträglich, würde er doch am liebsten viel mehr von ihr halten wie nur die Hand, wunderte er sich nun so langsam über gar nichts mehr und nahm seine Gefühle für die junge Schöne einfach hin wie sie waren. Etwas daran ändern konnte er ja doch nicht, er schaffte es ja nicht einmal sie zu unterdrücken oder ab zu stellen, doch was sollte er nun auf ihre Frage antworten?
Das ihm der Gedanke, sie auch nur eine Minute nicht zu sehen unerträglich war? Das er sie halten wollte, ihr nahe sein wollte? Das ihm die Zeit, wenn sie nach hause gehen würde, unendlich lang vor käme?
'Warum nicht? Sei doch einmal in deinem Leben ehrlich'
Halt die Klappe, das verstehst du nicht. So etwas sagt man einfach nicht.
'Bist du dir da dessen so sicher? Wenn du es ihr nicht sagst, woher soll sie es dann wissen?'

Die Frage war durchaus berechtigt, doch war es noch viel zu früh für eine solche Aussage, wusste er doch nicht einmal ob sie das gleiche verspürte wie er selbst, doch ihre Blicke sprachen eine ganz andere Sprache. Diesen warmen Blicke, die sie ihm zu warf, dieses unergründliche Grün ihrer Augen...
Malfoy, reiß dich zusammen mahnte er sich selbst und zuckte leicht mit den Schulter,
„Ich weiß nicht, ich richte mich da ganz nach dir.“ Nur bitte, geh nicht Doch den letzten Teil des Satzes dachte er nur, wagte er es doch noch nicht diesen aus zu sprechen und scheute noch immer davor zurück.

Ein leises lachen drang über seine Lippen und Lucius schüttelte den Kopf.
„Nein, ich bin ganz sicher nicht interessant.“ versuchte er ab zu wigeln, war er doch peinlich berührt, ungewohnt ob ihres Komplimentes, denn meist, wenn ihm jemand etwas an den Kopf warf waren es Dinge wie kaltherzig, arrogant, einegbildet und versnobt, war es nun auch kein Wunder das sich seine Ohren schon wieder leicht rosa färbten und er verlegen den Blick senkte, wich dies jedoch alles schlagartig als Ayla weiter sprach, auf seine Gedanken zu sprechen kam und das Wort Freunde benutzte.
Freunde? Was war das? Dieses Mädchen, ja, sie hatte ganz sicher Freunde, viele Freunde, Menschen die zu ihr hielten, die sich mit ihr abgaben, ihr halfen, sie mochte, doch er selbst?
Nein, er hatte ganz sicher keine Freunde, sah man einmal von den anderen Todesser ab, doch wenn es hart auf hart kommen würde, würde jeder von ihnen zuerst an sich selbst denken und ganz bestimmt nicht den anderen zu Hilfe eilen.
Sie um etwas zu bitten? Unmöglich. Man kämpfte gemeinsam für eine Sache, doch damit hatte es sich auch schon. Sein einziger wirklicher Freund war Rodolphus Lestrange, doch auch dieser würde wohl, in der Gefahr erst einmal an sich denken. Im Grunde waren sie in dieser Beziehung alle gleich.
Ganz davon abgesehen, das Lucius nie Freunde gehabt hatte, nicht einmal als Kind, hatte er stets mit sich alleine gespielt oder mit seinem Kindermädchen, hatte er das Spielen doch im Alter von 5 Jahren aufgeben müssen als sein Vater mit der Erziehung des Jungen begonnen hatte, waren kindliche Spiele von diesem Tag an verpönt und nur noch lernen angesagt gewesen.
Freunde? Nein, er hatte sie niemals gehabt und folglich gab es auch niemanden der ihn tatsächlich verstand oder gar ihn lesen[7i] konnte.

Instinktiv hatte sich Lucius wieder in sich zurück gezogen, so wie er es immer tat wenn es für ihn unangenehm wurde oder er sich in seinen Gedanken verlor, trübte sich sein Blick und wurde erneut melancholisch, zog er nun seine Hand zurück – eine ganz unbewusste Bewegung – und umklammerte aufs neue seine Tasse, die noch fast voll, doch inzwischen kalt geworden war.
„Wenn es so ist dann tut es mir leid, ich... es gibt so vieles worüber ich...“ Lucius brach ab und schüttelte leicht den Kopf.
Wieso, in Salazar´s Namen fiel es ihm nur so verdammt schwer etwas von sich preis zu geben? Wieso konnte er ihr nicht einfach sagen das er keine Freunde hatte, das er oft mit seinen Gedanken woanders weilte nur nicht dort wo er sein sollte? Was war so schlimm daran, das er sich selbst daran hinderte?
Im Grunde konnte er sich diese Frage leicht selbst beantworten, hatte ihm doch sein Vater immer und immer wieder eingebleut das ein Malfoy nichts von sich preis zu geben hatte und kaum versuchte er es, griff diese Erziehung und hinderte ihn.
Doch so würde er nie weiter kommen, würde er Ayla höchstens vertreiben, würde sie, wenn er so weiter machte, sicher bald nach einer Ausrede suchen um den Abend ab zu sagen, nur um sich nicht weiter mit seiner Wortkargheit weiter herum plagen zu müssen.
„Es gibt so vieles worüber ich ständig nachdenke.“ brachte er endlich hervor und wischte sich im Geist den Schweiß von der Stirn.
[i]'Hey, das ist doch schon mal ein Anfang. Ehrlich, Alter, du machst dich. Weiter so und du schaffst vielleicht mal doch ein sinnvolles Gespräch'

Die Ironie der leisen Stimme war nicht zu überhören.
Ja ja, mach dich nur lustig, du weißt genau was Sache ist und was Vater immer sagt
Lucius seufzte unhörbar, doch die Stimme hatte auch recht, wenn er sich nicht ein wenig mehr zusammen riss würde ein Gespräch mehr wie nur einseitig bleiben und das würde auf Dauer dann wohl echt langweilig werden.
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeSo 15 Aug 2010, 21:52

„Das ist auch keine Einladung sondern ein großes Vergnügen. Das zum Einen und zum Anderen, deine Gesellschaft macht es mehr als wieder gut, mehr wünsche ich mir gar nicht.“
Ayla, die bis dato auf ihre Tasse gesehen hatte, weil sie mehr und mehr das Gefühl hatte in seinen Augen zu ertrinken sah erneut auf, dieses Mal mit einer deutlich erkennbaren Röte auf den Wangen. Selten hatte sie ein so süßes Kompliment bekommen, wenn es auch nur unterschwellig an klang und nicht frei heraus gesprochen war, so dass es jeder offensichtlich als Kompliment aufnahm. Nein, es war zweifellos ein Kompliment mit Stil und keiner dieser billigen Aufreißersprüche. Es war selten, dass die junge Hexe schlicht und ergreifend keine Antwort oder Erwiderung fand, doch nun konnte sie nur lächeln. Ein Lächeln, was zu einem Strahlen heranwuchs und tief aus ihrer Seele zu kommen schien. Erst dann bemerkte sie, dass sein Blick irritiert wirkte, als wundere er sich selbst über die Worte, welche da aus seinem Mund kamen. Doch Ayla konnte sich darüber gerade keine Gedanken machen, zu sehr freute sie sich darüber, dass sie ihm anscheinend doch sympathischer war als gedacht. Wieder einmal waren ihre Gedanken schon viel weiter als die Situation, malten sich aus, wie er ihr noch mehr Komplimente machte, wie sich seine Hand möglicherweise in ihrer anfühlen würde, oder seine Haut auf ihrer…- Hallo? Erde an Ayla? Bist du noch ganz bei Trost? Du kennst ihn gar nicht! Wieso musste sie schon so weit denken? Es war ja nicht einmal so, dass sie ihn nun liebte – wie konnte sie das auch, nachdem sie sich gerademal eine Stunde kannten? – aber ein Interesse an ihm konnte sie nicht unterdrücken, ja nichtmal vor sich selbst verheimlichen. Und Ayla wäre nicht Ayla, wenn sie dann schon gleich 10 Jahre weiter dachte und vor sich hin träumte, wobei sie ganz genau wusste, dass ihr jede Fantasie später eine umso herbere Enttäuschung einbrachte.

Als er schließlich sagte, dass er sich ganz nach ihr richten würde, fand die junge Hexe auch wieder raus aus ihren abstrusen Gedanken. Wieso glaubte sie nur einen flehendlichen Blick zu sehen, wo keiner war? Einbildung? Eher Wunschvorstellung. Mit einem mal wurde ihr bewusst, welch große Macht ein Mann über sie haben konnte, wenn sie ein solches Interesse an ihm hatte. Würde er sie bitten sich erst später zu treffen; sie würde es tun. Würde er sie bitten zu bleiben; sie würde es tun. Jaja, und wenn alle aus dem Fenster springen, machst du auch mit. Sehr witzig. So durch en Wind bei nem Typen warst du damals bei Finn nicht. Wenn sie es recht bedachte, dann war sie wirklich noch niemals so gefangen alleine von dem Blick eines Mannes gewesen. Natürlich, sie war verliebt gewesen, sie war unsagbar glücklich in dieser Zeit gewesen und hatte Leidenschaft erlebt, aber so durcheinander gebracht nur durch einen Blick, das war ihr vollkommen neu.
„Doch, du bist interessant. Sehr.“
Es war ungewöhnlich zu sehen, dass er peinlich berührt war, ob ihres Komplimentes. Ayla wurde bewusst, dass zwischen dem herrschenden Blick gegenüber Eulops, dem warmen Blick mit dem er sie manchmal ansah und diesem fast verlegenen Blick Welten lagen. Niemals zuvor hatte sie jemanden kennen gelernt, dessen Gesichtsregungen sie dermaßen faszinieren. Lucius schien so viele Facetten zu haben und sie war drauf und dran sie alle ergründen zu wollen.
Doch als sie ihren Satz überdachte musste sie unweigerlich grinsen.
„Ich hör mich an, wie irgendeine Tussi die magische Geschöpfe untersucht und sie ‚sehr interessant’ findet…“
Um ihre Aussage abzuschwächen, besah sie ihn wieder mit einem zärtlicheren Blick. War dieser nicht fehl am Platze, wo sie ihn doch kaum kannte?

Dem schüchternen Blick folgte wieder einer, den Ayla nicht einordnen konnte, da sich der junge Mann benahm, als weilte er ihn völlig anderen Sphären. Er sah auf keinen bestimmten Punkt und seine Augen, welche zuvor noch warm geschimmert hatten, wurden wiederum kühler. Die Hexe suchte nach einem Punkt in ihrem Gespräch, welcher diese Reaktion ausgelöst haben könnte, doch sie war unfähig einen zu finden. Fragend sah sie ihn an und plötzlich wurde ihr bewusst, dass etwas ganz entscheidendes fehlte. Es war kalt, nicht nur sein Blick wurde Kalt, sondern auch ihre Hand. Ayla sah, dass er seine Hand von ihrer genommen hatte und im Nu verschwand das warme und wohlige Gefühl von ihrer Haut und das wunderbare Gefühl in ihrer Magengegend flaute ab. Die junge Frau trauerte ihm hinterher, während sie den Blick wieder auf die Tischkante richtete. Sie hatte etwas falsch gemacht, Zweifellos. Aber was?
Und wieder entschuldigte sich Lucius… Ayla konnte nicht anders, als entschieden mit dem Kopf zu schütteln, ebenso wie er, als er seinen Satz abbrach - etwas, was der junge Mann des Öfteren tat und was sie nicht ergründen konnte. War es die bloße Angewohnheit oder war sie ihm dann doch unangenehm und nervend geworden?
„Du solltest dir abgewöhnen dich so viel zu entschuldigen. Ehrlich.“
Sie sah ihn an, versuchte seinen Blick zu treffen, was ihr nicht gelang. Doch ihr Ton war nicht mahnend, tadelnd oder genervt, vielmehr sanft, beinahe zärtlich, da er ihr mehr und mehr vorkam, als bräuchte, ja suchte er irgendetwas.

„Es gibt so vieles worüber ich ständig nachdenke.“
Damit beendete er dann doch den Satz, welchen er zuvor beendet hatte. Täuschte sie sich, oder fiel es ihm tatsächlich schwer? Sie selbst, die immer sagte, was sie bewegte oder auch störte, konnte nicht verstehen, dass jemand möglicherweise Probleme damit hatte und so, begriff sie auch hier nicht, dass er möglicherweise nicht darüber reden wollte, was er eben erst so schwierig zwischen den Lippen hervorgebracht hatte.
„Worüber denn? Nimmt dich das so gefangen, dass du ständig mit den Gedanken abschweifst? So kommt es mir nämlich manchmal vor…“
Fragend blickend legte sie den Kopf etwas schief, konnte jedoch seinen Blick nicht finden. Ihre Hand ruhte alleine auf der Tischplatte und nach kurzem Zögern fand sie ihren Weg zurück zu der leeren Tasse, welche sie mit Hilfe der zweiten Hand umschlang. Aylas Augen blickten Lucius neugierig an, doch glaubte sie möglicherweise zu viel gefragt zu haben, was ihr erst jetzt bewusst wurde.
„Tut mir leid, es geht mich nichts an…“
Als ihr bewusst wurde, dass sie sich entschuldigte, musste sie schmunzeln, so wenig es auch zu seinem nachdenklichen Blick und dem möglicherweise ernster werdenden Thema passte.
„Jetzt fange ich auch schon an mich zu entschuldigen… du bist ein schlechter Einfluss, weißt du das?“
Scherzend sah sie ihn an. Sie konnte nicht ernst bleiben, sofern sie es nicht unbedingt musste, dazu war sie einfach eine viel zu große Frohnatur. Selbstverständlich konnte die junge Frau, wenn es sein musste, hart und völlig unlustig sein, doch es war eine Seite an ihr, welche sie nicht wirklich mochte. Doch in ernsten Situationen wurden solche Maßnahmen verlangt und es wäre auch äußerst unpassend gewesen im Kampf gegen Todesser plötzlich Witze zu reißen, damit die Stimmung stieg.
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeSo 15 Aug 2010, 23:37

“Du solltest dir abgewöhnen dich so viel zu entschuldigen. Ehrlich.“ Vielleicht hatte sie recht. Ja doch, ganz sicher hatte sie recht damit. Hatte ihm sein Vater denn nicht auch schon immer gesagt das sich ein Malfoy niemals für irgendetwas entschuldigte?
Er hatte es, hatte es ihm eingebleut, wie so vieles andere auch, war doch auch dieser Lernprozess schmerzhaft gewesen, so wie viele andere ebenso, doch auch in diesem Fall hatte er es gelernt und hatte diese Form der Höflichkeit abgelegt.
Warum also tat er es dann ständig? Warum entschuldigte er sich schon die ganze Zeit bei der jungen Frau?
Lucius war bei ihren Worten zusammen gezuckt, hatte instinktiv den Kopf eingezogen, wenn gleich auch nur für einen kurzen Augenblick, vermeinte er in diesen wenigen Sekunden doch nicht ihre Stimme sondern die seines Vaters zu vernehmen der seinen Sohn maßregelte, murmelte leise „Ja, Vater“, erwartete fast schon den Schlag, der dann doch nicht kam, klang statt dessen Ayla´s Stimme in seinem Ohr und entspannte sich der Todesser dann wieder und nickte leicht.
„Es tut mir leid, ich...“ Ein leichtes Grinsen flog über sein Gesicht, das sich jedoch nicht lange hielt, ging ihm doch auf das er erneut im Begriff was sich schon wieder zu entschuldigen, sah er sie kurz an, doch nur um dann weiter hin in seine Tasse zu sehen.
„Ich werde versuchen mich zu besser.“ gab er dann schließlich von sich.

„Worüber denn? Nimmt dich das so gefangen, dass du ständig mit den Gedanken abschweifst? So kommt es mir nämlich manchmal vor…“ Sie war neugierig, sie war überaus neugierig und Lucius was sich nicht sicher ob ihm das gefiel oder nicht.
Er war es schlichtweg nicht gewöhnt das jemand ein solches Interesse an ihm hatte, war er es doch gewohnt das er einfach nur zu funktionieren hatte, ohne nach zu denken, ohne das man ihn fragte was er den eigentlich wollte, ohne zu erfahren was er dachte und wie es ihm ginge, war er doch ob ihrer Neugierde völlig irritiert und überfordert, wusste der Blonde nicht einmal was er darauf sagen sollte, grinste nicht einmal als sich Ayla entschuldigte und bemerkte das er wohl ansteckend wirkte, dachte er statt dessen über ihre Worte nach, war er sich im Grunde gar nicht bewusst das er so oft mit seinen Gedanken wo anders weilte, war er doch gerade eben schon wieder im Begriff an zu schweifen ohne es bewusst mit zu bekommen.

„Über so vieles.“ gab er zurück, war seine Stimme nun eher leise, nachdenklich, klang in seinen Ohren als käme sie von weit her nur nicht von dort wo er sich gerade befand.
Doch wo war er eigentlich? Was war heute für ein Jahr und wie alt war er eigentlich? Gab es doch so manches Mal wo er sich dessen nicht ganz sicher war, wo er mit seinen Gedanken so tief in der Vergangenheit gefangen war das er nicht einmal mehr wusste welches Jahr man schrieb und ob er nun ein junger Mann oder noch immer ein kleiner Junge war.
War er sich doch auch jetzt nicht ganz sicher, lies ihn doch noch immer die Stimme seines Vaters nicht in Ruhe, hörte er sie seit vier Jahren ständig, so wie er sie sein ganzes Leben lang gehört hatte, so wie er sie vor wenigen Minuten gehört hatte, auch wenn es gar nicht die Stimme von Abraxas gewesen war, hatte diese Stimme doch noch immer Gewalt über ihn, so wie sie sie all die Jahre hindurch gehabt hatte, hörte er sie bis in seine Träume hinein, die sich dann meist zu Alpträumen ausweiteten und ihm den Schlaf raubten, lies ihn sein Vater selbst nach dessen Tod noch immer nicht in Ruhe und Lucius fragte sich des öfteren ob und wann dies endlich ein Ende haben würde.
Tatsache war, seine Welt war grau in grau, gab es nicht einen einzige Lichtblick, schaffte es sein Vater sogar jetzt noch ihm jegliche Freude zu nehmen, ihm jede angenehme Stunde zu vermiesen, überlegte er erneut ob es nicht das Beste wäre wenn er ginge und Ayla nie wieder sehen würde. Besser für ihn, besser vor allem für sie, wandte er den Kopf und sah sie an, wusste im gleichen Augenblick das er nicht gehen konnte, jetzt nicht und am besten nie wieder.

Doch dann riss ihn etwas ganz entschieden aus seinen Überlegungen.
„Entschuldige mich bitte eine Minute.“ Lucius erhob sich und strebte auf eine schmale Tür zu, die sich am anderen Ende des Lokals befand und auf der zwei eindeutige Figuren angebracht waren.
Die angebrachten Urinale übergehen verschwand er in einer der Kabinen, kam nach wenigen Minuten wieder heraus und begann sich dann die Hände zu waschen.
Sein Blick fiel in den Spiegel, der über dem Waschbecken angebracht war, doch was er sah gefiel ihn nicht sonderlich.
Er war blass, viel zu blass, tiefe Ringe lagen unter seinen Augen, die dort nicht hin gehörten, die sich im laufe der letzten Jahre gebildet hatten und so schnell nicht verschwinden wollten, zeugten sie doch von zu wenig Schlaf und zu vielen durch wachten Nächten, stand es doch auch seit einiger Zeit um seinen Kreislauf nicht besonders, aber wie sollte es auch, wenn er kaum noch etwas aß, immer nur nachdachte und sich ansonsten fast schon gehen ließ?
„Reiß dich jetzt nur zusammen.“ mahnte er sich selbst, drehte den Hahn ab und ging zur Tür.
Doch gerade als er nach der Klinke griff um sie zu öffnen wurde diese vehement aufgerissen, war es sein Pech, das sich diese nach innen öffnete, taumelte getroffen zurück, während Sterne vor seinen Augen auf blitzen und bemerkte nicht einmal die kleine Platzwunde, die nun plötzlich an seiner Schläfe prankte und aus der Blut sickerte.
Der Verursacher jedoch verschwand sofort in einer der Kabinen und kümmerte sich nicht weiter um den blonden Todesser, der nun, noch immer ein wenig benommen, aus der Toilette trat und zum Tisch zurück ging wo er sich auf seinen Platz setzte.
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeMo 16 Aug 2010, 00:27

So sanft sie ihm auch gesagt hatte, dass er sich weniger entschuldigen sollte, und so wenig streng es auch gemeint hatte, sondern viel mehr ratgebend, so unüblich war seine Reaktion darauf. Ayla erschrak regelrecht, als sie sah, was es mit dem jungen Mann anrichtete, dass sie ihn auf eine gewisse Art gemaßregelt hatte. Zuckte er wirklich zusammen und zog den Kopf ein? Beinahe erschrocken beobachtete die junge Frau die Reaktion ihres Sitznachbarn auf ihre eigentlich nur gut gemeinte Aussage und die Fragezeichen standen ihr förmlich ins Gesicht geschrieben, doch auch eine gewisse Art von Sorge, welche man sich machte, wenn einem lieb gewonnene Menschen Rätsel aufgaben. Seine gemurmelten Worte waren kaum mehr als ein Hauch in ihrem Ohr und sie wusste nicht, ob sie wirklich verstanden hatte, was er sagte., “Ja, Vater?“ Will er sich über mich lustig machen? Doch in seinem fahlen Gesicht erkannte sie, dass es dem jungen Mann nicht zu scherzen zumute war. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, dass sich Lucius wieder etwas entspannte und ein leichtes Grinsen sich auf seinem Gesicht abzeichnete, jedoch bleib es dort viel zu kurz und Ayla trauerte bereits wenige Sekunden später wieder darum. Sie konnte nichts erwidern, so sehr sie auch einen Kommentar dazu machen wollte, nachhaken wollte, was mit ihm vor sich ging, oder einfach nur diesen Ausdruck aus seinem Gesicht wischen wollte. Es behagte ihr nicht, wie er sich benahm, jedoch war es nicht so, dass sie Angst vor ihm hatte, sondern Angst um ihn. Was war nur mit ihm los? Die Liste der Fragen, die sie ihm gerne stellen wollte und bei denen sie Angst hatte, dass sie niemals beantwortet werden würden, wuchs und wuchs. Und gerade erschien es ihr nicht der richtige Moment zu sein, um sie zu stellen.
Es war einer der wenigen Momente in denen die junge Hexe nichts zu sagen wusste und schwieg. Sie gab keinen Laut von sich, sondern sah ihn nur durchdringend an, immer noch mit leiser Sorge in den Augen. Sie überging dabei die Tatsache, dass es blödsinnig war sich um ihn Gedanken zu machen, wo er ihr doch so fremd war. Doch er war ihr auch ebenso seltsam vertraut wie fremd.

Erneut schien er in seine Welt zu entfleuchen, eine Welt, aus der sie ihn immer seltener befreien konnte in den letzten Minuten – oder waren es Stunden? Er sprach zwar mit ihr, doch sein Blick ging woanders hin. Nicht auf den Punkt, auf den er anscheinend starrte, doch er schien etwas anderes zu sehen, etwas, das Ayla nicht erkennen konnte, aber was immer mehr Fragen aufwarf. Er war nachdenklich und die junge Frau wurde zusehends unruhiger, da sie sich seltsam hilflos vorkam. Sie vermisste das Lächeln, dieses warme Lächeln in das sie sich verkuckt hatte. Doch es war wie ausradiert. Ayla nahm sich vor alles dafür zu tun, um es wieder zu sehen.
„Du wirst mir nicht sagen über was…“
Es war eine Feststellung, wenn sie auch leise ausgesprochen wurde. In ihrer Stimme lag kein Vorwurf und auch keine stumme Bitte. Nein, sie stellte es nur fest. Hätte sie anders gehandelt, wenn sie in seiner Situation gewesen wäre? Natürlich hätte sie sich keinem Wildfremden anvertraut, es war doch idiotisch. Aber ist er für dich noch ein Fremder, wenn du die Berührung vorhin so genossen hast? Die junge Hexe stützte ihren Kopf auf ihren Händen ab, während sie ihn immer noch beobachtete. Lucius Malfoy ahnte wahrscheinlich nicht, dass er etwas fertig gebracht hatte, was kaum jemand vor ihm geschafft hatte. Ayla sah ihn stumm an, sagte nichts. Sie hatte das Gefühl, dass jedes Wort, welches sie vorbringen konnte, eines zu viel war. Doch andererseits wollte sie etwas sagen, wollte ihn lachen sehen, wollte mit ihm weiter plaudern, auch wenn es noch so unmöglich schien in der Situation, in der sie sich befanden. Und so verharrte sie, sichtlich unsicher geworden, doch keineswegs beunruhigt. Sie fuhr sich durch die Haare, während sie leise seufzte. Am liebsten hätte sie sich richtig die Haare gerauft, doch hinterher würde sie wahrscheinlich aussehen, wie ein Wischmopp und… auf eine merkwürdige Art und Weise wollte sie ihm trotz allem gefallen, auch wenn er sie gerade keines Blickes würdigte.

Als er sich abrupt erhob nickte die Hexe, immer noch mit Stummheit geschlagen, und sah ihm nachdenklich hinterher. Sie konnte immer noch nicht benennen, was er mit ihr angestellt hatte, doch ganz unbekannt war ihr das Gefühl nicht. Auch wenn sie es eigentlich nur kannte, wenn es nach langer Zeit eintrat, wenn sie jemanden gut kannte, oder viel Zeit mit ihm verbracht hatte. Ihr war bewusst, dass Gefühle dieser Art nicht angebracht waren, wahrscheinlich auch nicht erwidert wurden, doch verschließen konnte sie sich davor nicht. Ist es das, woraus Liebe wachsen kann?
Als Lucius hinter der Tür der Männertoilette verschwunden war, schlug Ayla die Augen nieder und spielte gedankenverloren mit einer Haarsträhne. Sein Lächeln ging ihr nicht aus dem Kopf und sie erkannte mit Überraschung, dass se sich jeden seiner Gesichtszüge eingeprägt hatte.
Selbige kehrten samt dazugehörigem Körper nur allzu schnell wieder. Doch als die Blonde aufblickte um diese unvertraut vertrauten Gesichtszüge zu sehen, erschrak sie. Mehr als sie vor seiner Reaktion auf ihre Ermahnung erschrocken war. Von der Schläfe des jungen Mannes tropfte Blut, welches sich nur allzu stark von seiner hellen Gesichtsfarbe abhob. Im ersten Moment glaubte sie sich verschaut zu haben, doch als diese Wunde auch nicht verschwunden war, als Lucius Platz genommen hatte, trat Angst in die Augen der jungen Frau.
„Was…?“
, entwich es ihr, doch zu mehr war sie nicht fähig. Blitzschnell stand sie auf, ging um den Tisch herum und besah sich, was sie vorher nicht geglaubt hatte zu sehen. Doch zweifellos, auf seiner Schläfe prangte eine Platzwunde. Ayla sog zischend Luft ein, als sie sie sich genauer betrachtete.
„Du blutest, was hast du angestellt?“
Sie spürte, dass sich ihr Puls beschleunigte und ermahnte sich dazu keine Panik zu schieben. Vielleicht war er einfach irgendwo dagegen gestoßen und hatte es nicht gemerkt. Ahm, wenn ich irgendwo dagegen stoße merke ich das aber… Ayla ignorierte diese Feststellung und fluchte leise vor sich hin, während sie ihn sorgenvoll ansah. Natürlich konnte sie die Wunde sofort heilen, mit einem Schwung ihres Zauberstabs, aber mit Kopfverletzungen war nicht zu spaßen. Vielleicht hatte er eine Gehirnerschütterung davongetragen oder ähnliches. Sie wusste, was in so einem Fall zu tun war, hatte sie in den letzten Wochen oft genug mit Verletzten zu tun gehabt, welche im Orden des Phönix nur allzu oft anfielen.
Ohne Rücksicht zu nehmen und auch ohne Widerworte zu dulden griff sie nach seiner Hand und zwang ihn so zum Aufstehen.

„Komm mit… ich flicke dich wieder zusammen.“
Während er pflichtbewusst noch nach Geld kramte und den Betrag, welcher für den Tee fällig war auf dem Tisch zurück ließ, kramte sie ihrerseits nach dem Zauberstab, welchen sie stets bei sich trug. Jedoch ließ sie ihn für keine Sekunde aus dem Augen und die Sorgenfalte auf ihrer Stirn grub sich immer tiefer hinein. So schnell es ging und gleichzeitig so schnell sie es sich mit Lucius traute verließ sie mit ihm den Salon und machte sich auf den Weg Richtung Tropfender Kessel. Dort war es um diese Uhrzeit seltsam leer und so bemerkte kaum jemand das seltsame Pärchen, von dem er stark blutete und sie ihn sorgenvoll nicht aus den Augen ließ, während sie seine Hand hielt. Kaum vor der Tür angekommen disapperierte Ayla und nahm Lucius per Seit-an-Seit-Apperieren mit. Die Konzentration, welche sie hierfür aufbringen musste, verlangte ihr einiges ab, da sie die Sorge um den Blonden fast umbrachte. Doch schließlich ließ das unangenehme Gefühl des Transports nach und beide apperierten in einer engen Seitengasse zwischen zwei dreckigen Häusern. Es war der einzige Ort, an dem es ungefährlich war zu erscheinen, ohne dass sie die Muggel sahen, wenn auch nicht der bequemste Ort. Ayla biss sich auf die Lippe, während sie Lucius prüfend ansah. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie ihr Gesicht aussehen musste, wenn es sich so sehr sorgte und gleichzeitig Zärtlichkeit, Angst und ungeheuer viele Fragen ausdrücken musste. Sie sah zu ihm, und musste hinauf blicken, da er um einiges größer war als sie.
„Schaffst du es 2 Häuser weit und eine Treppe runter?“
Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme ein wenig zitterte. Vielleicht übertrieb sie, doch er war so uneinschätzbar geworden, dass es sie umso verrückter machte.
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeMo 16 Aug 2010, 01:14

Ihm war auf eigenartiger Weise schwindlig, auch wenn er nicht genau wusste warum, war doch auf der Toilette alles so schnell gegangen das er es selbst kaum, nein – eigentlich gar nicht wirklich mit bekommen hatte was nun eigentlich geschehen war, wusste er nur noch das er irgendwie wohl nach hinten taumelte und er diese Schritte erneut gehen musste um die Tür zu erreichen, die seltsamer Weise nun offen stand obwohl sie doch vorher ins Schloss gefallen war, nachdem er den Raum betreten hatte.
Und so ganz nebenbei fragte er sich gleichzeitig wieso er die Eisdiele ein wenig verschwommen sah, sich diese leicht drehte, ihm dabei ein leichtes Übelkeitsgefühl verursachte und warum sich sein Kopf so seltsam anfühlte, als hätte jemand Watte hinein gepackt.
Ayla´s Worte selbst bekam er kaum mit, hörte sie nur wie aus weiter ferne und konnte sich beim besten Willen nicht zusammen reimen was sie denn nun, bitte schön meinte.
Er blutete? Aber woher denn und warum? Er hatte doch nichts, was bluten konnte.
Fragend sah er sie an, sah dann auf seinen Finger, dachte, das sie diesen wohl meinen musste, denn das war doch die einzige Wunde an die er sich erinnern konnte, doch an dem Finger war nichts, keine Wunde, kein Blut.
Was, in Salazar´s Namen sollte das dann also? Und wieso sah sie ihn dabei so erschrocken an?
Lucius verstand nichts mehr, taumelte erneut leicht als die schöne Blonde ihn von seinem Stuhl zog und scheinbar irgendwohin bringen wollte?
Wieso und warum war ihm jedoch noch immer schleierhaft.

Der Todesser griff in seine Hosentasche, warf einen Sickel auf den Tisch, wollte er doch die Rechnung gewiss nicht offen lassen, griff gerade noch nach dem Vogelkäfig, da packte ihn Ayla auch schon und zog ihn nach draußen auf die Straße, wandte sich sofort in Richtung des Tropfenden Kessel´s, begriff Lucius nun überhaupt nichts mehr und lies sich einfach nur noch von ihr mit ziehen, würde sie sicher schon wissen was sie tat und wohin sie wollte, bemerkte er am Rand wie leer der Pub war, doch um sich groß um zu sehen, dazu lies ihm die Hexe einfach nicht die Zeit, führte ihn aus der Tür und dissapierte vom Fleck wen in eine dunkle Gasse, irgendwo in London.
Hatte er nicht erwähnt das er Side-by-side-Apparieren hasste?
Lucius versuchte nach zu denken, versuchte sich zu erinnern, doch es wollte ihm einfach nicht mehr einfallen, hatte es vielleicht vergessen zu erwähnen, oder auch nur vergessen das er es vergessen hatte oder wie auch immer.
Tatsache war das er es nicht gesagt hatte, war doch nicht die Frage danach gewesen und auch nicht das Gespräch in irgendeiner Weise darauf gekommen, hasste er es jedoch und rief es stets ein deutliches Schwindelgefühl bei ihm aus, wurde dieses doch nun verstärkt durch seine Kopfwunde, die er noch immer nicht bemerkt hatte, taumelte er nun erst recht und wäre sicher gefallen, hätte ihn die Wand hinter ihm ihn nicht aufgehalten.

Der Käfig mit dem Uhu glitt ihm aus der Hand und schlug scheppernd auf dem Boden auf, gab der Vogel ein Geräusch des Unmuts von sich, schoss aus dem Käfig heraus und flog davon. Irgendwann später würde Lucius ihn dann im Manor wieder finden.
Doch darum machte sich der blonde Zauberer im Moment herzlich wenig Gedanken, versuchte er viel mehr auf den Beinen und bei klarem Verstand zu bleiben, griff sich mit beiden Händen an den Kopf, der nun unerträglich schmerzte, ganz besonders an einer Seite, spürte er erst jetzt die Nässe an eben dieser Stelle, zog die Hand zurück und betrachtete sie.
Doch in dem Dämmerlicht, das in der Gasse herrschte konnte er nicht wirklich etwas erkennen, sah nur undeutlich etwas dunkles, feuchtes an seiner Hand, das alles Mögliche sein konnte, nur bitte nicht das, was er gerade vermutete.
Nein, so hatte er sich den Abend ganz und gar nicht Gedacht.
Du bist so ein Idiot, kannst du nicht aufpassen, Junge? Kannst du nicht einmal etwas richtig machen? Muss man dir denn alles zwei Mal sagen, ehe du es einmal kapierst?
Dunkel und drohend erklang die Stimme von Abraxas, zuckte Lucius erneut zusammen und zog ein wenig den Kopf ein, vermeinte er schemenhaft jemanden vor sich stehen zu sehen, eine Person die drohend vor ihm aufragte, entschlüpfte ihm ein leiser, fast klagender Laut, noch ehe er ihn verhindern oder gar zurück halten konnte, wurde dann doch die Welt um ihn herum wieder ein wenig klarer und erkannte er Ayla, die ihn besorgt musterte.

„Schaffst du es 2 Häuser weit und eine Treppe runter?“ Einen Moment sah er sie desorientiert an, nickte aber dann vorsichtig.
„Ich... ich denke schon.“ Lucius löste sich von der Wand und folgte der Blonden, die neben ihm her ging und dabei versuchte ihn zu stützen, schwankte er doch noch immer, mussten es für die Muggel, die ihnen begegneten so aussehen als hätte ihr Freund einfach nur zu tief ins Glas geschaut und sie musste ihn nun nach hause bringen, traf sie doch so manch mitleidiger Blick, erst recht las einige von ihnen genauer hinsahen und die Platzwunde an seiner Schläfe bemerkten.
Erst betrinken und sich dann prügeln, das arme Mädchen mochte so mancher bei sich denken, den Kopf schütteln und dann weiter gehen.
Lucius selbst bekam nicht sonderlich viel davon mit, hatte er doch genug damit zu tun auf den Beinen zu bleiben und die Treppe hinter sich zu bringen, möglichst ohne dabei zu stürzen und sich womöglich noch mehr zu verletzen.
Ein Gutes jedoch hatte die ganze Sache, das Denken war ihm im Moment gründlich vergangen.
Schwankend wartete er bis Ayla die Türe geöffnet, ihn in die kleine Wohnung geschoben und auf das Sofa gesetzt hatte, atmete er fast schon erleichtert auf als er saß, legte den Kopf gegen die Lehne und schloss die Augen in der Hoffnung, das es ihm nun endlich etwas besser gehen würde. Das er dabei langsam immer mehr abdriftete, bekam er nicht wirklich mit.
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Ayla Sherwood

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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeMo 16 Aug 2010, 01:51

Sie dachte nicht, während sie ihn stützte und den kurzen Weg in Richtung ihres zu Hauses zurücklegte, konnte gar nicht denken, während ihr der kurze Weg länger und länger vorkam, als er es eigentlich war. Einmal mehr verfluchte sie die Tatsache, dass sie nicht direkt vor ihrer Haustür apperieren konnte, doch das war eben der Nachteil, wenn man Muggel als Nachbarn hatte. So musste sie jedes Mal diese stinkende Nebengasse als Zielpunkt nehmen, die kaum breit genug war um zu zweit nebeneinander zu stehen und noch dazu dunkel und dreckig, eigentlich wollte sie sich gar nicht ausmalen, was dort nachts vor sich ging, doch war sie als einziger Ort vor Blicken sicher. Die Strecke nach Hause war zwar kurz, wenn man sich beeilte in einer Minute zu schaffen, doch mit Lucius neben sich, den sie stützte und dabei ihr Atem allmählich schwer ging, kam es ihr länger vor als jeder Weg, den sie vorher gegangen war. Alle ihre Gedanken konzentrierten sich darauf ihr Ziel zu erreichen und das möglichst heil. Die Blicke ihrer Nachbarn entgingen ihr nicht, doch glücklicherweise trieben sich gerade nicht allzu viele herum, wer wollte schon bei Minusgraden lange Zeit an der frischen Luft verbringen. Doch jene, die Lucius und Ayla bemerkte, schenkten ihr mitleidige Blicke, welche die junge Frau nicht erwiderte. Verbissen kämpfte sie sich mit ihm weiter, den Blick auf das braune Haus geheftet, in welchen sich ihre Wohnung befand. In Gedanken setzte sie sich kleine Ziele, zählte die Schritte, welche noch übrig waren und ermahnte sich, das es nur eine kurze Strecke war, die sie tausendmal gelaufen war. Natürlich, die konnte sie laufen, aber bei ihrer Begleitung war sie sich da nicht so sicher. Seltsam benommen erschien er ihr und die Tatsache, dass er keinen Laut von sich gab bestätigte dese Vermutung noch. Sie konnte nur hoffen, dass er nicht in Ohnmacht fiel. Ayla kannte sich nicht gut genug mit Medizin aus, als dass sie hätte sagen können, in welch einer Gefahr er sich befand, doch eine leichte Panik ließ sich nicht eindämmen.

Endlich, endlich hatten sie das Haus erreicht und sie zückte unauffällig ihren Zauberstab und öffnete mit Magie die Tür – zum Glück waren die Rollläden ihrer Nachbarn zum Schutz vor der Kälte zugezogen und niemand konnte sie sehen. Die Treppe war vergleichsweise kurz, zu dem Weg, den sie hinter sich hatten, doch die Angst, dass er möglicherweise vornüber kippen konnte, steckte ihr in allen Gliedern. Zum Glück führt die Treppe in den Keller und nicht nach oben, sonst wäre es noch anstrengender. Und davon abgesehen… wenn er fällt, dann fällt er wenigstens in die richtige Richtung. Doch kein Lachen fand sich auf ihrem Gesicht wider, bei diesem Gedanken.
Ebenso wie die Haustür, zauberte die junge Hexe auch die Wohnungstür auf und bugsierte Lucius in ihr Heim. Die Wärme, die ihnen entgegen kam, war wohltuend und sofort strömte auch die Hoffnung wieder in ihren Körper. Die vertraute Umgebung und die Tatsache, dass sie wohl das schlimmste hinter sich hatten, minderte ihre Panik wieder und allmählich konnte sie wieder klar denken. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie immer noch seine Hand umklammert hielt, bisher als Tarnung, da sie ihn stützen musste, doch nun, da er auf ihrer Couch saß, musste sie sie wohl oder übel los lassen und das wärmende Gefühl verlieren.
Während sie sich neben ihn setzte und sorgenvoll musterte, schoss ihr durch den Kopf, dass es gut gewesen war, dass sie erst gestern aufgeräumt hatte. Nicht, dass es viel aufzuräumen gab in einer Einzimmerwohnung. Die durchgesessene, aber gerade dadurch bequeme Couch, teilte sich das Zimmer mit einem flauschigen Teppich, mehreren Bildern an der Wand, einem alten Radio, einem Schrank, ihrem breiten und über alles geliebten Bett und einer kleinen Essecke mit Küchenelement. Man sah den Sachen zwar an, dass sie alt waren, aber mit ein wenig Geschick hatte Ayla es so gedreht, dass die Wohnung sehr sonnig und ganz und gar nicht heruntergekommen aussah. Zumindest nicht so, wie man es bei ihrem geringen Gehalt erwartet hätte.

„Episkey…“
, murmelte sie, als die Hexe ihren Zauberstab auf seine Platzwunde richtete, und diese sofort verheilte. Das würde zumindest etwas ausrichten, wenn auch nicht sonderlich viel. Die Frage war nur, welches magische Mittel gegen Gehirnerschütterung half. Für’s erste vielen ihr nur Muggelmittel ein und sie befand, dass, bis ihr etwas anderes einfiel, dies ausreichen musste. Fürsorglich legte sie ihm eine Hand auf die Schulter, während sie sein blasses Gesicht musterte.
„Ich bin gleich wieder da... eine Sekunde.“
Hätte sie wirklich nur eine brauchen können, sie hätte alles dafür gegeben wirklich nur eine Sekunde aus seinem Blickfeld verschwunden zu sein und ihn nicht beobachten zu können. Schnell ging sie in die kleine Kochecke und kramte einen Beutel Eis aus dem Gefrierschrank hervor. Gleichzeitig griff sie nach einem Notfallbuch, welches immer griffbereit auf der Kommode lag – zu oft waren in letzter Zeit Verletzungen aufgetreten, welche einer Heilung bedurften. Mit traumwandlerischer Sicherheit fand sie sich in diesem kleinen Buch zurecht und fand einen Zauberspruch, welcher gegen Kopfverletzungen aller Art und Schwindel wahre Wunder wirken sollte. 'Lässt Schwindel, Übelkeit und jegliche Art von Benommenheit nach einem schweren Stoß sofort verschwinden.' ...Magie hin oder her… das Eis wird ihm trotzdem gut tun. Sie eilte zurück zu dem Sofa, auf dem er immer noch saß und wurde sich im selben Moment bewusst, dass sie ebenso blass sein musste wie er. Konzentriert richtete sie ihren Zauberstab auf die Stelle, an der bis vor wenigen Sekunden noch die Wunde geprangt hatte, und dachte fest den Zauberspruch, den sie eben noch gelesen hatte. Ob er wirkte konnte sie nicht sagen, doch innerlich kreuzte sie die Finger.
Erst jetzt ließ sie sich neben ihm nieder, jedoch seitlich, so dass sie ihn immer im Blick haben konnte. Immer noch hielt sie das Eis in den Händen und kam sich plötzlich seltsam dumm vor. Vielleicht war es ja gar nicht so schlimm und sie hatte völlig übertrieben? Oder es war noch viel schlimmer und sie hatte untertrieben und Lucius gehörte ins St Mungos? Ayla spürte, wie angespannt ihr Körper war und welche Sorgen sie ausgestanden hatte. So musterte sie ihn auch jetzt um jede Regung festzustellen und auszumachen, ob ihr Zauber etwas bewirkt hatte.
Sie konnte nicht fragen, wie es ihm ging, erst, als sie selbst einige Male durchgeatmet hatte, wagte sie es ein Wort zu sagen.

„Du hast mich ganz schön erschrocken…“
Ja klar, mach ihm Vorwürfe! Das ist die Art einen Verletzten zu behandeln!
„… geht’s… einigermaßen?“
Klar! Ihm geht’s prima, er kann schon wieder Seilspringen und Tanzen, siehst du doch. Er sitzt nur aus Spaß so da, als ob er gleich umkippt.
„Ahm… brauchst du sonst noch was?“
Vielleicht das Eis, dass in deinen Händen gerade schmilzt?
Nervös biss sie sich auf die Lippe, bis sie Blut schmeckte. Es war grausam in dieser Ungewissheit neben ihm zu sitzen, war die Situation doch so schrecklich offen und konnte alles passieren. Doch es lag ihr in diesem Moment nichts mehr am Herzen, als dass es ihm wieder gut ginge und er sie einfach nur anlächelte und sagte ‚Alles prima… Danke.’.
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BeitragThema: Re: Verboten   Verboten I_icon_minitimeMo 16 Aug 2010, 02:52

Weder ihren Zauber bekam Lucius wirklich mit, noch das sie ihn alleine ließ, driftete er einfach davon, erst recht dann, als die Schmerzen in und an seinem Kopf endlich nach ließen und dann ganz verschwanden, konnte er nicht einmal sagen ob sich auch der Schwindel legte, denn seine Augen blieben weiterhin geschlossen, wurde nur sein schwerer, etwas abgehackter Atem endlich ruhiger und tiefer, glitt er noch tiefer hinab, fühlte sich eigenartig leicht und schwerelos, war dies doch eher ein angenehmes wie ein unangenehmes Gefühl und wäre er wohl gänzlich eingeschlafen, hätte ihn Ayla´s Stimme nicht in diesem Moment zurück gerissen und sein Bewusstsein, welches sich immer weiter verabschiedet hatte, zurück riss.
Lucius schlug die Augen auf und sah verwirrt auf die blonde Hexe.
Erst jetzt bemerkte er ihre Blässe und ihren erschrockenen Blick in dem sich Angst widerspiegelte.
Doch blieb er nicht lange auf ihr haften, wanderte weiter, ging ihm jetzt erst auf das sie sich nicht mehr im Eissalon befanden, fragte sich Lucius doch wo er gerade war und wie er hier her gekommen war, konnte sich nur noch verschwommen daran erinnern das sie wohl appariert waren, doch das Wieso und Warum hatte er nicht in Erinnerung behalten.
Seine linke Hand ging hinauf zu seiner Schläfe, fühlte er.... nichts mehr, außer einer klebrigen Substanz. War dort nicht etwas gewesen, erst vor ganz kurzer Zeit oder hatte er sich das nur eingebildet? Hatte er geträumt?
Lucius betrachtete seine Finger. Eindeutig klebte Blut an ihnen. Wessen Blut? Das seine oder das von Ayla? Oder das eines anderen? Was, in Merlin´s Namen war passiert und wieso sah sie ihn so ängstlich an?

„Ich dich erschreckt? Aber wieso? Was... was ist passiert und wo bin ich?“ Abermals sah er sich um, gewahrte nun mehr Einzelheiten, sah das kleine Zimmer, die alten, aber doch intakten Möbel, bemerkte das es, trotz das alles klein und ein wenig schäbig – zumindest für das, was er gewohnt war – irgendwie gemütlich wirkte, musste er sich wohl, wenn er die Umgebung richtig interpretierte, in Ayla´s Wohnung befinden, wunderte er sich doch sehr darüber, denn hatte sie nicht irgendwann an diesem Abend darauf bestanden eben nicht mit ihm alleine sein zu wollen?
Was aber hatte sie dann dazu bewogen ihn hier her zu bringen und was bitte machte das Blut an seinen Fingern und an seiner Schläfe?
Kurzzeitige Amnesie bei Kopfverletzungen waren bei weitem häufiger als man dachte, war es dem Betroffen doch oft nicht möglich das Erlebte zu rekonstruieren, hatte er es so zu sagen vergessen, war dieses Ereignis schlichtweg aus dem Gedächnis gelöscht und nur selten kamen die Bilder zurück, meist jedoch erst nach Tagen oder Wochen, je nach schwere der Verletzung und / oder der Gehirnerschütterung, die der Verletzte davon getragen hatte.
Traten Erschütterungen des Gehirns meist dann auf wenn Gewalteinwirkung auf den Kopf verursacht worden waren, waren diese doch von unterschiedlicher Stärke, von leichtem Schwindel und Dessorientierung bis hin zur tiefen Bewusstlosigkeit mit Übelkeit und Erbrechen, hatte Lucius in dieser Hinsicht doch mehr Glück als Verstand gehabt und hätte die Begegnung mit der Türkante sicher auch anders ausgehen können.
So jedoch war nun, dank Ayla´s schneller Hilfe nichts mehr von dem zu spüren was ihm widerfahren war, nur das er eben von nichts mehr wusste.

Ja, sieh dich um wo du bist, in einer Muggelkloake. So tief bist du schon gesunken. Und so etwas habe ich groß gezogen.
Erneut tobte die Stimme seines Vaters in seinem Kopf, während sich der Todesser in der kleinen Wohnung umsah.
„Halt den Mund, alter Mann“ murmelte er gedankenverloren vor sich hin, hatte es eigentlich denken wollen und unbewusst doch leise ausgesprochen, ging sein Blick dann zurück zu der Blonden und versuchte er sich in einem Lächeln, das allerdings noch ein wenig schief geriet.
„Es geht mir gut, ja. Denke ich zumindest. Wenn ich nur mal wüsste was passiert ist.“
Was passiert ist kann ich dir sagen. Du bist ein Nichtsnutz und sogar zu dämlich um durch eine Tür zu gehen
Verdammt nochmal halt endlich dein Maul
Für einen kurzen Augenblick, der nicht länger währte wie vielleicht eine halbe Sekunde, wurde sein Blick kalt, zeigte sich Zorn und Hass in seinen Augen, doch verschwand dieser Ausdruck schnell wieder, just in dem Moment, als auch die Stimme verstummte, trat erneut der leichte verwirrte, leicht fragende Ausdruck an diese Stelle, war sich Lucius noch immer nicht bewusst das seine Augen wie ein Spiegel waren, ein Spiegel der seine wahren Gefühle offen dar legte, den er nicht verdecken konnte und selbst wenn er es gewusst hätte, was hätte er schon dagegen tun können?

Augen hatten ihre ganz eigene Sprache, sie waren der Spiegel der Seele, besaßen weit mehr Ausdruckskraft als man dachte, konnten sie doch so vieles sagen auf so viele Art und Weise, weit mehr als es Worte überhaupt vermochten, konnten sie nicht lügen und sprachen dem zu folge stets die Wahrheit, selbst wenn die Worte, die man von sich gab, etwas ganz anderes aussagten.
War es doch auch bei Lucius so, gerade bei ihm, der im Umgang mit Worten und Gefühlen so introvertiert war, der sich eher in sich zurück zog als irgendetwas von sich preis zu geben, musste man doch nur in seine Augen sehen um zu erfahren was man wissen wollte, schien es fast, als käme der Ausdruck in ihnen aus den tiefsten Tiefen seiner Seele, die so unergründlich war, das er selbst nicht wusste wie weit sie eigentlich hinab reichte.
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